Fortuna schwächelt im Aufstiegsrennen Reine Kopfsache

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf gönnt sich im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga eine Auszeit. Vor allem die Chancenauswertung lässt zuletzt zu wünschen übrig.

Fortuna Düsseldorf: Kapitän Oliver Fink muss Training abbrechen
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Fink muss Training abbrechen

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Foto: Falk Janning

Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Innerhalb von nur fünf Tagen hat Fortuna Düsseldorf zwei Rückschläge im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga hinnehmen müssen. Für Friedhelm Funkel ist das kein Grund zur Panik. "Destruktive und negative Stimmung sind jetzt absolut fehl am Platze", sagte der Trainer nach dem 1:2 gegen den VfL Bochum am Freitagabend. In vorauseilendem Gehorsam rechnete er vor, dass es ja immer noch fünf Punkte Vorsprung auf den Aufstiegs-Relegationsplatz seien. Da hatte der 64-Jährige einen Sieg von Holstein Kiel bereits mit eingerechnet. Die Hanseaten kamen am Tag darauf gegen Darmstadt allerdings nicht über ein 0:0 hinaus. Und damit ist der Abstand zu Rang drei trotz der beiden Niederlagen nur von neun auf sieben Zähler geschmolzen.

"Ich muss die Mannschaft auch nicht aufrichten", sagte Funkel. "Wenn sie nicht gut gespielt und sich keine Tormöglichkeiten erarbeitet hätte, dann müssten wir uns Gedanken machen. So jedoch nicht." Dieser Analyse kann man folgen. Sie ist aber nur Teil der Wahrheit.

Weder in Darmstadt noch gegen Bochum bot Fortuna die schlechtere Leistung. Es gab zahlreiche Gelegenheiten, das Spiel in die eigene Richtung zu lenken. Allein: Die Tore fielen nicht. Einzig Rouwen Hennings traf vom Elfmeterpunkt. Insgesamt vier Versuche landeten in den beiden Spielen am Aluminium. Nur Millimeter fehlten bei Genki Haraguchis Schuss an den Innenpfosten in Darmstadt. Nur Millimeter fehlten bei Kaan Ayhans Kopfball an die Unterkante der Latte gegen den VfL. "Wir hatten vor dem Tor nicht die nötige Entschlossenheit oder das Quäntchen Glück", betonte der türkische Innenverteidiger, der sich nach einem Gerangel mit Thomas Eisfeld noch die Gelb-Rote Karte abgeholt hatte.

Ayhan fehlt gegen Heidenheim

Dass Ayhan damit beim abstiegsgefährdeten 1. FC Heidenheim am kommenden Sonntag fehlen wird, ist das eine Problem. Das andere - und vermutlich viel größere - ist die Abschlussschwäche. Dirk Schuster und Robin Dutt, die beiden Trainer der siegreichen Mannschaften, betonten unisono, dass sie doch eine ordentliche Portion Glück benötigt hatten, um Fortuna zu besiegen. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass den Düsseldorfern ihre Kaltschnäuzigkeit in den vergangenen 180 Minuten abhanden gekommen scheint.

Fortuna Düsseldorf - VfL Bochum: Einzelkritik
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Fortuna - Bochum: Einzelkritik

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Foto: dpa, jgu exa

In einer sehr ausgeglichenen Liga gelang es Fortuna in dieser Saison bisher häufig, enge Spiele am Ende für sich zu entscheiden. Mit 16,8 Prozent verwandelter Torschüsse liegt sie auf Platz vier in der Effektivitätstabelle. Beim Spiel in Südhessen und am Freitag schoss Fortuna jeweils 15 Mal in Richtung gegnerisches Tor. Nur der Elfmeter zappelte im Netz - 0,3 Prozent. Das ist der andere Teil der Wahrheit.

(erer)
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