Fortuna Düsseldorf Am Anfang und am Ende wie ein Spitzenteam

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf gewinnt derzeit Spiele, die sie in der vergangenen Saison noch aus der Hand gegeben hätte. Dabei ist der Vereinsname Programm: Die Fortuna hat auch das nötige Quäntchen Glück, das Spitzenmannschaften ausmacht.

Fortuna Düsseldorf: Fortunen feiern auf St. Pauli mit den Fans
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Fortunen feiern am Millerntor mit den Fans

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Foto: Falk Janning

Die Fans der Rot-Weißen schweben momentan auf Wolke sieben. Es gibt in Fußball-Deutschland momentan wenige Mannschaften, die ihre Anhänger vor Freude ähnlich freidrehen lassen, wie es Fortuna Düsseldorf tut. Ein Fan, der die Reise nach Hamburg angetreten war, brachte es bei Twitter auf den Punkt: "Auswärtssieg, Spitzenreiter, Fischbrötchen — die Welt ist schön!"

Fortuna grüßt auch am 8. Spieltag von der Tabellenspitze, kann an diesem Wochenende auch nicht mehr eingeholt werden. Acht Spiele, sechs Siege, ein Unentschieden, 19 Punkte — die Zahlen sind ebenso beeindruckend wie Fortunas Leistungen. "Die Mannschaft hat den Kampf angenommen, jetzt können wir von einem guten Start sprechen", sagte der Klub-Boss Robert Schäfer nach dem 2:1 (2:1) auf St. Pauli.

Zu Beginn legte sie den Grundstein mit zwei Flipper-Toren, am Ende verteidigte sie mit dem Glück des Tüchtigen. Ein gewagter Vergleich, zugegeben, aber Eintracht Braunschweig schaffte es mit ähnlich knappen Erfolgen in der vergangenen Saison bis in die Aufstiegsrelegation. Fortuna steht momentan noch besser da.

"Das Glück haben wir uns erarbeitet"

FC St. Pauli - Fortuna Düsseldorf: Pressestimmen
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St. Pauli - Fortuna: Pressestimmen

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Foto: qvist /Shutterstock.com/Retusche RPO

Die Düsseldorfer gewinnen enge Partien im Stil einer Spitzenmannschaft, sind erstmals seit Jahren wieder in Englischen Wochen erfolgreich: Sie schießen späte Siegtore (2:1 in Sandhausen, 3:2 gegen Berlin), treten effizient auf (1:0 gegen Regensburg) und haben das nötige Spielglück (2:1 gegen St. Pauli).

Was zur Perfektion fehlt, ist die Dominanz, die den Fortunen noch ein wenig abgeht. Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt, aber die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Das 1:3 in Fürth speichern wir mal als Ausrutscher ab.

"In der ersten halben Stunde haben wir stark gespielt, stark kombiniert und zwei schöne Tore geschossen. Später haben wir dann großartig gekämpft und sicher auch etwas Glück gehabt — aber das haben wir uns auch erarbeitet", zog Trainer Friedhelm Funkel Bilanz. Manch einer nannte den Pauli-Sieg "dreckig". Aber so ist das eben bei Spitzenteams. 2016/17 hätte man wohl über eine dreckige Niederlage sprechen müssen.

Funkel hält die Spieler bei Laune

Es läuft einfach wie am Schnürchen. Und das, obwohl Funkel seine Startelf munter durchmischt. In neun Saisonspielen (Pokal eingerechnet) stand noch nicht einmal dieselbe Anfangsformation auf dem Feld. Auch das macht ein Top-Team aus: der qualitativ hohchwertige und breite Kader. In Hamburg kamen Adam Bodzek, Jean Zimmer, Takashi Usami und Rouwen Hennings rein. Leistungsabfall? Fehlanzeige.

Funkel gelingt es, jeden einzelnen seiner 27 Spieler bei Laune zu halten. "Ich bin am Freitag um 22 Uhr todmüde ins Bett gefallen, weil ich 16 Einzelgespräche geführt habe, nur mit den Torhütern noch nicht. Tenor: Nur der Teamgeist zählt, jeder muss seine eigenen Interessen im Dienste der Mannschaft zurückstellen", erklärte der 63-Jährige in den Katakomben des Stadions. Seine Profis verstehen die Rotation: "Ich habe Respekt vor jedem, der Champions League oder ähnliches spielt, das ist schon hart mit drei Spielen innerhalb einer Woche", sagte Marcel Sobottka.

Ebenfalls absolute Liga-Spitze waren auf St. Pauli die Anhänger der Rot-Weißen. "Wahnsinn, was heute an Düsseldorfer Fans da war! Schön, dass wir sie mit einem Sieg beschenken konnten", sagte Jean Zimmer, der sich auch noch einmal auf Instagram bei den Unterstützern bedankte.

Fortuna tritt momentan als Spitzenmannschaft auf — und viele Menschen tragen einen Teil dazu bei.

(jado)
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