Gegen Heidenheim ausgewechselt Abwehrchef Kaan Ayhan muss trotz Verletzung in die Türkei

Düsseldorf · Das Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Heidenheim (2:2) hat über den Abpfiff hinaus Konsequenzen, allen voran für Kaan Ayhan. Der Fortune musste verletzt ausgewechselt werden, sah im Anschluss Gelb-Rot – und ist trotzdem bereits auf Länderspielreise.

 Kaan Ayhan geht im Spiel gegen Heidenheim zum Kopfball.

Kaan Ayhan geht im Spiel gegen Heidenheim zum Kopfball.

Foto: Falk Janning

Das Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Heidenheim (2:2) hat über den Abpfiff hinaus Konsequenzen, allen voran für Kaan Ayhan. Der Fortune musste verletzt ausgewechselt werden, sah im Anschluss Gelb-Rot — und ist trotzdem bereits auf Länderspielreise.

In der 64. Minute kocht die Stimmung auf dem Rasen erstmals richtig hoch. An der rechten Seitenauslinie, auf Höhe des Mittelfelds, setzt Kaan Ayhan mit dem Ball am Fuß zum Sprint an. Von der Seite kommt Heidenheims Arne Feick angerauscht. Er spielt den Ball, räumt Fortunas Abwehrchef mit seiner Grätsche aber auch kompromisslos ab. Ayhan fällt, steht auf und beschwert sich — zuerst bei seinem Gegenspieler, dann diskutiert er mit Gäste-Trainer Frank Schmidt. Ayhan sieht wegen seiner heftigen Reaktion die Gelbe Karte. Es gibt Einwurf für die Fortuna. Nur fünf Minuten später ist die Partie für ihn vorerst beendet.

Nach einem langen Ball sucht Ayhan den Zweikampf mit Robert Glatzel. Während beide fixiert auf den Ball in der Luft sind, landet Glatzel nach seinem Absprung voll auf Ayhans Knöchel. Er trifft den Fortunen unabsichtlich, aber so hart, dass Ayhan wenig später das Zeichen an die Trainerbank gibt: Es geht nicht weiter. "So früh können wir noch keine Prognose über die Verletzung geben", teilt die Fortuna auf Anfrage unserer Redaktion mit. "Betroffen sind das Sprunggelenk und das rechte Knie." Wie unsere Redaktion erfuhr, gibt es zur Stunde keine näheren Informationen, da der türkische Fußballverband darauf bestand, dass der Nationalspieler in der Türkei untersucht wird. Der 22-Jährige sollte am Donnerstag in Rumänien und am kommenden Montag gegen Albanien zwei Länderspiele bestreiten, und nun ordnete der Verband trotz Verletzung an, dass Ayhan am Montagmorgen zum Nationalteam fliegen musste. Wann Fortuna das Ergebnis der anstehenden MRT-Untersuchung erfährt, ist völlig offen, ebenso wie die Diagnose selbst.

Dass Ayhan im kommenden Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt fehlen wird (Sonntag, 19. November, ab 13.30 Uhr), steht jetzt schon fest.

Gelb-Rot nach Streit mit Schnatterer

Der ausgewechselte Ayhan saß bereits auf der Ersatzbank, als ihm Schiedsrichter Lasse Koslowski mitten in der Hektik einer irren Nachspielzeit noch die Gelb-Rote Karte zeigte: Ayhan hatte sich mit Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer angelegt, als die Gäste nach einem Duell zwischen Fortunas Havard Nielsen und Heidenheims John Verhoek vehement einen Foulelfmeter beim Schiedsrichtergespann einforderten (90.+3). Die Gelb-Rote Karte zieht ein Spiel Sperre nach sich.

Ayhans Ausfall bedeutet eine Schwächung für Funkels Team. Bis zu seiner Verletzung hatte er gegen Heidenheim den Abwehrverbund dirigiert. Er stand oft richtig und versuchte das Spiel von hinten heraus zu eröffnen, wie in der Szene, als er die Gelbe Karte sah. In dieser Saison 17/18 stand er 13 Mal in der Startelf. Nun muss Ersatz gefunden werden. Das könnte etwa Innenverteidiger Robin Bormuth (22) sein, der gegen Heidenheim kam (69.), als Ayhan verletzt ausgewechselt werden musste.

(ball)
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