Fortunas Gegner Union im Check Aufpassen auf Skrzybski

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf tritt am Samstag ( 13 Uhr/Live-Ticker) bei formschwachen Berlinern an. Nur Stürmer Steven Skrzybski ist weiterhin in Torlaune. Union im Gegner-Check.

 Steven Skrzybski hebt den Ball am Bielefelder Torhüter Stefan Ortega vorbei ins Tor.

Steven Skrzybski hebt den Ball am Bielefelder Torhüter Stefan Ortega vorbei ins Tor.

Foto: dpa, frg scg

Fortuna Düsseldorf tritt am Samstag (13 Uhr/Live-Ticker) bei formschwachen Berlinern an. Nur Stürmer Steven Skrzybski ist weiterhin in Torlaune. Union im Gegner-Check.

DAS SPIEL

Ursprünglich wollte Union Berlin aufsteigen. Um dieses Ziel nicht zu gefährden, entließ der Klub im Dezember seinen Trainer Jens Keller. Damals hatte Union zwar drei Spiele in Serie nicht gewonnen, lag als Vierter aber noch in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen. Dennoch sah die Vereinsführung den anvisierten Aufstieg stark gefährdet. Kellers Nachfolger André Hofschneider sollte die "Eisernen" wieder auf Kurs bringen, doch der Schuss ging nach hinten los. Union ist bis auf Platz zehn abgerutscht. Mit dem Aufstieg hat Union (28 Punkte) nichts mehr zu tun. Fortuna Düsseldorf (43) und der 1. FC Nürnberg (40) sind weit enteilt, auf den Dritten aus Kiel (36) fehlen acht Zähler. Gegen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf wollen die Köpenicker zurück auf die Erfolgsspur.Mit einem Sieg könnte Union verhindern, dass es im Kampf um den Klassenerhalt noch eng wird, denn vor dem Auftritt gegen Düsseldorf steht Union den Abstiegsrängen näher als den drei Aufstiegsplätzen.

DIE AKTUELLE FORM

Union gegen Fortuna ist das Duell der drittschlechtesten Rückrundenmannschaft (2 Punkte, 4:6 Tore) gegen die beste (12, 7:2). Seit dem überraschenden Rauswurf von Trainer Jens Keller hat der Klub in der 2. Liga kein Spiel mehr gewonnen, ist seit acht Partien sieglos - darunter drei Heimniederlagen. Beim jüngsten 1:1 bei Arminia Bielefeld fühlten sich die Berliner zwar um einen Treffer betrogen, weil der Schiedsrichter das Spiel abpfiff, als der Ball zum 2:1-Treffer unterwegs war, doch ein Sieg hätte nach einer erneut nur mäßigen Leistung nicht dem Spielverlauf entsprochen. Unter Hofschneider hat das Team in fünf Spielen nur zwei magere Punkte geholt. Nur einmal gab es in Liga zwei eine längere Erfolglos-Serie der Eisernen: In der Saison 2002/03 gewannen sie zwischen dem sechsten und 14. Spieltag sogar neunmal in Folge nicht.

DIE PERSONELLE LAGE

Bei Union hat Innenverteidiger Toni Leistner seine Gelb-Rot—Sperre abgesessen. Stürmer Philipp Hosiner (Rotsperre), Sechser Stephan Fürstner (Oberschenkelprobleme) sowie Kenny Prince Redondo und Fabian Schönheim (beide Knie-Operation) fallen aus. In der Halbzeitpause der Partie wird der Kroate Damir Kreilach verabschiedet, der nach viereinhalb Jahren bei den Eisernen in die MSL zu Real Salt Lake wechselt. Bei Fortuna fehlen Oliver Fink (Wadenverletzung) und die Langzeitverletzten Gökhan Gül, Tim Wiesner und Michael Rensing aus.

WINTERTRANSFERS

Union Berlin hat sich mit Marvin Friedrich vom FC Augsburg verstärkt. Der Innenverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis 2021.

DER TRAINER

Jens-Keller-Nachfolger André Hofschneider (47) ist seit drei Jahrzehnten bei Union, vor seinem ersten Engagement als Chefcoach arbeitete er als A-Junioren-Coach der Köpenicker. Unter Uwe Neuhaus, Norbert Düwel und Sascha Lewandowski war der gebürtige Ost-Berliner von 2007 bis 2016 Co-Trainer bei den Eisernen. Als Profi war er Abwehrspieler, betritt zwischen 1988 und 1994 126 Spiele für Union. Später spielte er bei Hans Rostock (1994—1997), 1860 München (1997—1998), Arminia Bielefeld (1998—2002) und FC Augsburg (2002—2004).

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN

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Foto: dpa, skh

Die Köpenicker lassen bislang alles vermissen, was sie in der Hinrunde stark gemacht hatte, so zum Beispiel das schnelle Umschaltspiel und das Pressing, mit dem sie viele Tore erzielten. Sie wirken verunsichert, es fehlt sowohl auf dem Rasen als auch außerhalb des Platzes eine Führungspersönlichkeit. Die Klubführung hatte das auf Pressing und schnelles Umschalten angelegte System von Keller als zu leicht ausrechenbar kritisiert. Hofschneider sollte die Mannschaft variabler spielen lassen. Der Coach ließ in bislang jedem Spiel mit einer anderen taktischen Variante spielen. In Bielefeld war es erstmals eine Dreierabwehrreihe. Die Köpenicker haben eine sehr gute Offensivabteilung. Bis auf drei Ausnahmen ist es Union in jedem Spiel gelungen, mindestens ein Tor zu erzielen. 36 Treffer haben sie erzielt, nur zwei Teams waren erfolgreicher. Damit haben sie auch dreimal getroffen als Fortuna. Doch mit dem Toreschießen haperte es zuletzt. Hoffnung machen aber die guten Vorstellungen von Stürmer Steven Skrzybski, der in Bielefeld bereits zum achten Mal traf und in seinen jüngsten drei Partien immer erfolgreich war.

DER DIREKTE VERGLEICH

Die Bilanz zwischen beiden Mannschaften ist absolut ausgeglichen: In 25 Begegnungen seit Oktober 2000 (in der 2. Liga, 3. Liga und Regionalliga) gab es zehn Siege, fünf Remis und zehn Niederlagen bei 25:25 Toren. Auswärts haben die Fortunen nur drei von zwölf Partien gegen die Köpenicker gewonnen, die letzten drei Begegnungen im Stadion an der Alten Försterei aber nicht verloren (1:0, 1:1, 1:1).

DAS HINSPIEL

Im September setzten sich die Fortunen in einer packenden Auseinandersetzung mit 3:2 (1:0) gegen Union durch. Marcel Sobottka brachte seine Farben mit seinem dritten Saisontor mit 1:0 in Führung (17.), doch nach einem Kopfball von Damir Kreilach (69.) und einem Eigentor von Kaan Ayhan (78.) hieß es 1:2. In einer dramatischen und fulminanten Schlussphase drehten der gerade eingewechselte Takashi Usami (84.) und Florian Neuhaus (90.) per Distanzschuss den Spieß um. Union-Keeper Jakob Busk ist mit den Fingerkuppen noch dran, aber der Ball trudelt im Zeitlupen-Tempo über die Linie.

(faja)
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