Spiele in Kiel und gegen Nürnberg Die Spitzenspiele kommen für Fortuna zur Unzeit

Düsseldorf · Fortunas Ergebnisdelle weitet sich allmählich zu einer handfesten Krise aus. Das 1:3 gegen Dynamo Dresden ist für die Rot-Weißen schon die vierte Partie in Folge ohne Dreier und ein Rückschlag im Aufstiegsrennen. Und nun stehen die Spitzenspiele in Kiel und gegen Nürnberg an.

Fortuna Düsseldorf - Dynamo Dresden: Einzelkritik
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Fortuna - Dresden: Einzelkritik

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Foto: dpa, rwe fpt

Echte Aufgaben für die formschwachen Düsseldorfer. Was sich nach den Unentschieden in Bochum und gegen Heidenheim schon bei der 0:1-Niederlage in der vergangenen Woche in Ingolstadt angedeutet hatte, fand bei der 1:3-Pleite gegen Dresden nun seine Fortsetzung: Die Mannschaft hat das Selbstvertrauen verloren, mit dem sie im September und Oktober noch wie selbstverständlich fünf Siege in Serie geholt hatte und an die Tabellenspitze gestürmt war. Es fehlt die spielerische Leichtigkeit und in bestimmten Situationen auch mal das berühmte Quäntchen Glück.

Fortuna verpasste am Montagabend im Spiel gegen den Drittletzten die Gunst der Stunde, hätte mit einem Sieg den Abstand zu den Verfolgern wieder vergrößern können. Dass die Fortuna nach nur zwei Zählern aus den jüngsten vier Partien trotzdem weiterhin Zweiter in der Tabelle ist und sogar immer noch über einen Vier-Punkte-Vorsprung auf Rang drei verfügt, täuscht über das aktuelle Leistungsvermögen hinweg. Die gute Platzierung ist lediglich Ausdruck dafür, dass auch die Konkurrenten ihre Spiele derzeit nicht gewinnen. Düsseldorf liefert sich mit ihnen derzeit ein Schneckenrennen. Mit dem 1. FC Nürnberg (3:2-Sieg in Braunschweig) gewann am jüngsten Spieltag nur eine einzige Mannschaft aus der Spitzengruppe, in der Woche zuvor taten sich die Spitzenteams ähnlich schwer.

Fortuna Düsseldorf gegen Dynamo Dresden: Bilder des Spiels
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Foto: Falk Janning

Fortuna-Coach Friedhelm Funkel hatte schon unmittelbar nach dem 0:1 in Ingolstadt einen Sieg gegen Dynamo gefordert. Umso größer ist nun die Enttäuschung im Lager der Rot-Weißen. Der 63-Jährige betont zwar, dass es während einer Saison eine völlig normale Entwicklung sei, wenn mal drei oder vier Begegnungen in Folge nicht gewonnen werden. Doch die spielerische und mentale Entwicklung gibt Anlass zur Sorge und erinnert an die Vorsaison, als der Niedergang nach einem starken Saisonstart ebenfalls zum Ende der Hinrunde einsetzte. Damals war die Mannschaft nach dem 13. Spieltag Fünfter und gewann dann neun Partien in Folge nicht. Am 31. Spieltag war sie dann nur noch Tabellen-14. und schwebte in Abstiegsgefahr.

Die aktuelle Entwicklung nährt die Zweifel an der Ausgeglichenheit des Kaders. Die Akteure aus der zweiten Reihe haben gegen Dresden nicht gezeigt, dass sie die Ausfälle der Stammspieler kompensieren können. Die gesperrten Marcel Sobottka und Florian Neuhaus sowie der verletzte Adam Bodzek fehlten an allen Ecken und Enden. Immerhin kehrt Sobottka zurück und darf in Kiel wieder auflaufen. Der lauf- und spielstarke Neuhaus aber ist weiterhin gesperrt und der Einsatz des verletzten Bodzek fraglich.

Enttäuschend am Spiel gegen Dresden war vor allem der fehlende Wille und die mangelnde Leidenschaft, wie Kapitän Oliver Fink analysierte. Der Kapitän monierte, dass die Mannschaft sich nicht mehr gegen die Niederlage stemmte. Spielt die Fortuna so weiter, dann besteht die Gefahr, dass sie in den drei ausstehenden Partien (nach Kiel und Nürnberg geht es für die Fortuna zum Abschluss des Jahres noch nach Braunschweig) dieses Jahres ihre gute Ausgangslage verspielt.

Vorstand und Trainer verweisen in diesem Zusammenhang auf die Ziele vor der Saison, nach denen sie lediglich einen Platz unter den ersten Sechs anstrebten. Nach dem starken Saisonstart wäre ein vierter Platz in der Abschlusstabelle aber eine riesengroße Enttäuschung. Völlig gleichgültig, welcher Rang vor dem ersten Spieltag intern anvisiert worden war.

(faja)
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