Fortuna Düsseldorf Fortuna braucht Rückendeckung

Düsseldorf · Das Team steht am Abgrund der 2. Bundesliga. Wir wägen ab, was für und was gegen den Klassenerhalt spricht.

 Wohin führt der Weg, Fortuna? Nach dem 1:2 beim MSV Duisburg verweigerten die Fans das Gespräch mit den Spielern, die bedröppelt umkehrten.

Wohin führt der Weg, Fortuna? Nach dem 1:2 beim MSV Duisburg verweigerten die Fans das Gespräch mit den Spielern, die bedröppelt umkehrten.

Foto: Christof Wolff

Nach dem 1:2 beim MSV Duisburg steht die Fortuna mal wieder am Abgrund. Doch der Zweitligist hat den Klassenerhalt noch immer selbst in der Hand: Am Sonntag (15.30 Uhr) gastiert der punktgleiche Konkurrent FSV Frankfurt in der Arena. Wir wägen die Aussichten ab.

Was gegen den Klassenerhalt spricht:

Die eigene Form. Fortuna ist zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt ganz mies drauf. In Duisburg präsentierte sich das Team über weite Strecken in desolater Verfassung, war zumindest zu Spielbeginn nicht in der Lage, der Leidenschaft des MSV etwas entgegenzusetzen.

Die personelle Lage. Am Sonntag ist Joel Pohjanpalo gesperrt, die Rückkehr des verletzten Nikola Djurdjic ist sehr fraglich. So steht Trainer Friedhelm Funkel ohne erfahrenen Stürmer da, weil Didier Ya Konan keine wirkliche Alternative ist. Zudem droht der Ausfall von Mittelfeld-Routinier Oliver Fink.

Das Vorjahrs-Ergebnis. Auch 2014/15 war der FSV Frankfurt Gegner im letzten Heimspiel der Saison. Die Fortuna verlor 2:3, obwohl sie wegen des Ausstands von "Lumpi" Lambertz hochmotiviert war - ein schlechtes Omen.

Was für den Klassenerhalt spricht:

Ausgangslage und Spielplan. Fortuna kann den Ligaverbleib aus eigener Kraft schaffen. Mit ein bisschen Schützenhilfe der Konkurrenz würde das am kommenden Sonntag klappen: Schlägt Fortuna den FSV Frankfurt bei gleichzeitigen Niederlagen von Duisburg (in Sandhausen) sowie Paderborn (bei 1860 München), ist der Abstieg verhindert. Selbst bei Unentschieden von Duisburg und Paderborn wäre die Funkel-Truppe im Falle eines eigenen Sieges so gut wie gerettet: Es wäre schließlich kaum damit zu rechnen, dass der MSV am letzten Spieltag gegen Leipzig mindestens sechs, Paderborn gegen Nürnberg acht und Frankfurt gegen München zehn Treffer Differenz wettmacht.

Die Rückendeckung. Die Fans stehen voll hinter der Fortuna, und selbst wenn der Schulterschluss nach dem MSV-Spiel verständlicherweise etwas bröckelte, wird das auch am Sonntag wieder so sein.

Der Trainer. Friedhelm Funkel ist ein äußerst erfahrener Coach, der im Gegensatz zum Frankfurter Falko Götz schon viele schwierige Situationen gemeistert hat. Funkel kann es schaffen, selbst die mental labile Düsseldorfer Truppe für den wichtigen Moment starkzureden.

Der Gegner. Der FSV Frankfurt, der vor der Partie ein dreitägiges Trainingslager in Kamen-Kaiserau bezieht, ist die vielleicht einzige Mannschaft der Liga, die noch stärker im Sinkflug ist. Zuletzt verlor der FSV sein Heimspiel gegen Kaiserslautern nach 1:0-Führung noch 1:4. Wenn es Fortuna gelingt, die Hessen gleich von Beginn an so unter Druck zu setzen, wie der MSV es gegen die Düsseldorfer tat, ist die Chance groß, dass Frankfurt einbricht.

(jol)
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