Fortuna Düsseldorf erlebt Wechselbad der Gefühle

Eine ganze Zeit lang sah es so aus, als ob Fortuna Düsseldorfs Karnevalsausflug zum FC Augsburg einen fröhlichen Verlauf nehmen sollte. Sechs schwarze Minuten brachten die Mannschaft von Trainer Norbert Meier aber um einen Erfolg beim Aufstiegskandidaten. Aus einer 2:1-Führung wurde eine 2:5-Pleite – zwar zu hoch, aber irgendwie doch logische Konsequenz der unfassbar löchrigen Abwehr. Ein bitterer Abend wurde es jedoch auch für Augsburgs Moritz Leitner, der mit Verdacht auf Armbruch ausscheiden musste.

FC Augsburg - Fortuna 5:2
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Eine ganze Zeit lang sah es so aus, als ob Fortuna Düsseldorfs Karnevalsausflug zum FC Augsburg einen fröhlichen Verlauf nehmen sollte. Sechs schwarze Minuten brachten die Mannschaft von Trainer Norbert Meier aber um einen Erfolg beim Aufstiegskandidaten. Aus einer 2:1-Führung wurde eine 2:5-Pleite — zwar zu hoch, aber irgendwie doch logische Konsequenz der unfassbar löchrigen Abwehr. Ein bitterer Abend wurde es jedoch auch für Augsburgs Moritz Leitner, der mit Verdacht auf Armbruch ausscheiden musste.

Passend zum Rosenmontag hatten die Düsseldorfer eine "Verkleidung" angelegt: Erstmals in einem Punktspiel trugen sie ihre rot-blauen Trikots, die eigentlich der Auswärtsdress der kompletten Saison hatten werden sollen. Allerdings entwickelten die Fortuna-Fans eine herzliche Abneigung gegen die Leibchen, weil diese sie eher an die des früheren Erzrivalen Wuppertaler SV als an — wie vom Klubmarketing gewünscht — die des FC Barcelona erinnerten.

Und so verschwand die Spielkleidung bis gestern im Schrank und wurde diesmal von den Anhängern sogar mit einem Spruchband begrüßt: "Lieber Rot-Weiß in der Gurkenliga als Rot-Blau in der Champions League".

Gestern mussten sich Trikots und darin steckende Spieler in der Zweiten Liga bewähren. Und ihr Gegner wartete mit einer gehörig umgekrempelten Formation auf. Trainer Jos Luhukay verbannte Torjäger Michael Thurk wegen unzureichender Trainingsleistungen auf die Tribüne, dafür stürmte der Ex-Gladbacher Nando Rafael. Dazu stellte Luhukay alle früheren Düsseldorfer Fortunen in die Startelf, die er zur Verfügung hat: Axel Bellinghausen, Marcel Ndjeng und Torsten Oehrl.

Bellinghausen und Oehrl treffen gegen Ex-Club

Einer davon versetzte seinem alten Klub gleich einen derben Schock: Bellinghausen nutzte einen kapitalen Aussetzer des völlig indisponierten Innenverteidigers Assani Lukimya zur frühen FCA-Führung.

Doch die Meier-Truppe reagierte nicht geschockt, sondern zielstrebig und glich nur sieben Minuten nach dem 1:0 durch einen von Ken Ilsø wundervoll gezirkelten 22-Meter-Freistoß aus. Und Fortuna setzte nach. Nachdem Daniel Brinkmann Maximilian Beister im Strafraum gelegt hatte, verwandelte Interimskapitän Jens Langeneke den Elfmeter eiskalt zum 1:2.

Aber es gab ja noch die Ex-Düsseldorfer beim FCA, und die drehten das Spiel. Zunächst legte Ndjeng Rafael den Ball zu einem prächtigen Sonntagsschuss auf, dann flankte er Oehrl einen Eckstoß zentimetergenau auf den Kopf. Als dann auch noch Rafael ungehindert einschießen durfte, war das rheinische Zwischenhoch abgeflaut. Drei Treffer in sechs Minuten — alles war entschieden, und die rot-blaue Kluft wird bei Fortuna wohl endgültig in der Schublade "Karnevalsklamotten" abgelegt.

Statistik

Augsburg: Jentzsch - Verhaegh, Möhrle, Sankoh, De Jong - Brinkmann (57. Sinkiewicz) - Ndjeng, Bellinghausen - Leitner (66. Hosogai) - Oehrl (75. Hain), Rafael. - Trainer: Luhukay

Düsseldorf: Ratajczak - Schwertfeger, Lukimya-Mulongoti, Langeneke, van den Bergh - Oliver Fink, Bodzek (78. Costa) - Beister (68. Torghelle), Ilsö, Zoundi (78. Dum) - Bröker. - Trainer: Meier

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Tore: 1:0 Bellinghausen (4.), 1:1 Ilsö (11.), 1:2 Langeneke (19. Foulelfmeter), 2:2 Rafael (52.), 3:2 Oehrl (56.), 4:2 Rafael (58.), 5:2 Oehrl (67.Foulelfmeter),

Zuschauer: 17.455

Beste Spieler: Oehrl, Rafael - Ratajczak, Ilsö

Gelbe Karten: Brinkmann (4), Rafael (4) - Beister (2), Bodzek (4), Schwertfeger (2), Oliver Fink (5), Lukimya-Mulongoti

(RP)
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