Fortuna Düsseldorf Die Routiniers haben es unter Kramer schwer

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat zwar keinen Sieg gegen Union Berlin eingefahren, die Leistung des Teams war dennoch ansprechend. Nach dem Saisonauftakt müssen sich ausgerechnet Routiniers wie Adam Bodzek, Axel Bellinghausen und Oliver Fink erst einmal hinten anstellen.

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Bereits am vergangenen Mittwoch wurde klar, dass Fortunas neuer Cheftrainer Frank Kramer den Umbruch vorantreiben will. Er wählte die Zugänge Karim Haggui und Julian Koch zu den Kapitänen des Teams. Die ehemalige Spitze um Adam Bodzek und Oliver Fink gehörte damit plötzlich der Vergangenheit an. Auch wenn der Coach erklärte, dass eine ganze Gruppe an Spielern Verantwortung übernehmen müsse — klar wurde dadurch vor allen Dingen, dass Kramer neue Hierarchien kreieren wollte.

Für Bodzek und Co. war der einstige Stammplatz mehr denn je in Gefahr, nach dem ersten Spiel gegen Union (1:1) ist auch klar: Die Fortuna-Routiniers werden es unter Kramer schwer haben. Kein Mitglied des Trios kam auf eine Spielminute, Fink fehlte sogar im Kader.

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Der Trainer machte ihm dennoch Mut: "Oliver hat fast die Hälfte der Vorbereitung nicht mitgemacht. Wir müssen ihn erst wieder in eine gute Verfassung bringen. Er sieht das genauso." Fink hatte sich beim ersten Testspiel der Vorbereitung gegen FC Wegberg-Beeck einen Muskelfaserriss zugezogen und fiel einige Wochen aus. Für ihn spielte Regisseur Michael Liendl neben dem gesetzten Koch auf der Sechs.

Problematisch ist allerdings, dass der Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld noch gar nicht richtig begonnen hat. Christopher Avevor fehlt noch verletzungsbedingt, Sergio da Silva Pinto — so unrealistisch es auch scheint — könnte auch noch zurückkommen. Am Sonntag bekam Youngster Christian Gartner den Vorzug vor Fink, der das Spiel vor dem Fernseher verfolgte.

Bellinghausen saß zwar immerhin auf der Bank, allzu gut stehen seine Chancen aber anscheinend nicht. Trotz Kramers Ansage, dass Fortuna vor allen Dingen mit Leidenschaft spielen müsse, starteten auf den Flügeln die Tempodribbler Mathis Bolly und Sercan Sararer — und nicht der Kämpfer Bellinghausen. Als für Bolly nach rund einer Stunde Schluss war, kam Ihlas Bebou in die Partie. Obwohl der Youngster auch auf der rechten, also Bollys, Seite spielen kann, wechselte er die Position mit Sararer und kam somit über die linke Seite. Linksfuß Bellinghausen hat demnach einen Konkurrenten mehr, zudem bereitete Bebou das umjubelte Ausgleichstor gekonnt vor.

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Bodzeks teaminterne Konkurrenz schwächelte hingegen ein wenig. Christian Strohdiek verschuldete den Gegentreffer, er kam im Kopfballduell gegen Benjamin Kessel zu spät. Karim Haggui leistete sich in der zweiten Halbzeit einen Stellungsfehler, der fast zum zweiten Treffer geführt hätte. Allerdings ist Haggui als Mannschaftführer zunächst gesetzt, Strohdiek fand in Berlin nach und nach immer besser ins Spiel.

Den Konkurrenzkampf im Team hält Kramer derweil bewusst hoch und lässt seine Routiniers damit hoffen: "Es ist ja selten, dass die Elf, die am ersten Spieltag gespielt hat, auch am letzten Spieltag spielt. Es geht jetzt erstmal darum, dass wir uns finden."

(cfk)
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