Fortuna Düsseldorf Der nächste Sportchef muss passen

Düsseldorf · Fortuna kann sich keine weitere Fehlbesetzung leisten, denn die Talfahrt der vergangenen zwei Jahrzehnte ist dem eklatanten Mangel an sportlicher Kompetenz geschuldet.

Fortuna Düsseldorf: Kandidaten für Amt des Sportdirektors
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Wer folgt bei Fortuna auf Azzouzi? Die Kandidaten

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Wolf Werner war der einzige Manager der Fortuna in der 121-jährigen Vereinsgeschichte, der über einen längeren Zeitraum (2007 bis 2014) für den Verein arbeiten durfte. Dass der von manchen belächelte, aber durchaus gut vernetzte, ehemalige Mathematiklehrer dabei auch noch die erfolgreichste Zeit der vergangenen zwei Jahrzehnte gestaltete, ist ein weiteres Indiz dafür, wie wichtig die Position ist.

Fortunas Geschichte in Sachen Manager war in den vergangenen Monaten wechselhaft. Helmut Schulte wurde nach nur 16 Monaten vom Hof gejagt, Rachid Azzouzi nach nur elf Monaten. Weitaus erschreckender ist jedoch, dass sie vor Werner nahezu nicht stattgefunden hat.

Als gut geführte Vereine sich längst einen Manager leisteten, glaubten die Vorstände in Düsseldorf, das Geld sparen zu können. Der Trainer wollte diesen oder jenen Spieler, der Vorstand handelte das Finanzielle aus und verpflichtete ihn. So agierten die Flingerner über 100 Jahre lang. Fortuna wurde selbst da noch ehrenamtlich und unprofessionell geführt, als Spieler ihre eigenen Berater hatten.

Erste Versuche, das sportliche Management in professionelle Hände zu geben, scheiterten - mal dezent wie im Fall des Kölners Karl-Heinz Thielen (1991), mal krachend wie beim General-Manager Thomas Berthold (2005). So war es Wolf Werner vorbehalten, sieben Jahre lang als Manager in dem Klub zu wirken.

Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Ernst und dem Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer kommt nun die Aufgabe zu, in Kürze einen neuen Manager zu präsentieren. Bei allem Respekt vor der Erfahrung und Kompetenz des Duos Friedhelm Funkel/Peter Hermann wird dringend ein Mann gesucht, der die Trainer entlastet, begleitet und neue Ideen einbringt. Die Absage des Dortmunders Sven Mislintat haben Ernst und Schäfer mit dem Hinweis kommentiert, dieser sei nur eine Option gewesen. Es zeigt zugleich, dass sie von einer internen Lösung mit Jens Langeneke und/oder Sascha Rösler nichts halten. Es wäre auch inkonsequent, auf Manager-Novizen zu bauen, propagieren Ernst und Schäfer doch ständig die Professionalisierung des Vereins. Und die wird dringendst benötigt.

(ths)
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