Fortunas Raman will in Ingolstadt zuviel Eine Verletzung mit Anlauf

Ingolstadt/Düsseldorf · Benito Raman ist ehrgeizig. Vielleicht manchmal zu ehrgeizig. Beim 0:1 in Ingolstadt wollte der angeschlagene Belgier unbedingt spielen, half seiner Mannschaft aber nicht und musste verletzt ausgewechselt werden. Fortunas erfahrener Trainer Friedhelm Funkel zieht daraus seine Schlüsse.

 Benito Raman musste noch vor der Pause runter.

Benito Raman musste noch vor der Pause runter.

Foto: Falk Janning

Raman hatte sich am Donnerstag im Training bei einem Zweikampf mit Rouwen Hennings am Knöchel verletzt, dann jedoch das Abschlusstraining komplett absolviert. Beim Aufwärmprogramm im Audi-Sportpark zwickte aber nicht der seit Donnerstag lädierte Knöchel, stattdessen war eine alte Blessur in der Kniekehle beim 23-Jährigen wieder aufgebrochen. Er signalisierte Trainer Friedhelm Funkel aber umgehend, dass sein Einsatz in Ingolstadt nicht gefährdet sei und er spielen könne.

Konnte er aber nicht, wie sich schnell herausstellte. Denn während der Partie wirkte der Wirbelwind ungewohnt gehemmt, sorgte auf dem Flügel nicht wie gewohnt für Alarm. Der Belgier brachte keinen seiner Alleingänge an, mit denen er seinen Gegenspielern in den vergangenen Wochen regelrecht Knoten in die Beine gedribbelt hatte.

In der 39. Minute ging Raman dann nach einem Laufduell mit dem Ingolstädter Almog Cohen auf der rechten Außenbahn zu Boden und blieb liegen. Mannschaftsarzt Ulf Blecker und Physio Carsten Fiedler bemühten sich sofort an der Außenlinie um ihren Schützling, kühlten die Kniekehle, die bereits mit einem blauen Kinesiotape verziert war.

Eine Untersuchung am Montag ergab, dass Raman sich eine Einblutung am Knie zugezogen hat und damit vorerst pausieren muss. Ein Einsatz am kommenden Montag im Heimspiel gegen Dynamo Dresden ist fraglich, aber nicht ausgeschlossen.

Raman humpelte zwar unter dem aufmunternden Anfeuerungsrufen der Anhänger noch einmal zurück aufs Spielfeld, doch es ging nicht mehr, der Offensivspieler musste ausgewechselt werden. Ärgerlich für die Fortuna: Genau in dieser Phase kassierten die Düsseldorfer durch den Ingolstädter Alfredo Morales das Tor des Tages. Auch wenn Raman nicht aktiv am Gegentreffer beteiligt war, brachte seine Behandlungspause Unruhe in das Düsseldorfer Spiel.

Trainer Funkel bewies nach dem Spiel, dass auch ein erfahrener Trainer nicht ausgelernt hat und sagte selbstkritisch: "Vielleicht ist es besser, wenn ich weniger auf die Spieler höre, sondern die Entscheidung selbst treffe. Spieler wollen immer spielen. Wenn einer heute nicht hundertprozentig fit ist, macht es keinen Sinn." Der erfahrene Coach kreidet sich den Einsatz Ramans ein, will solch einen Fehler in Zukunft vermeiden.

Für Raman war es der erste Startelf-Einsatz seit dem 1:0-Heimsieg im Oktober über Darmstadt 98. Bei den beiden jüngsten Partien, den Unentschieden in Bochum (0:0) und gegen Heidenheim (2:2), war er jeweils nach knapp einer Stunde eingewechselt worden. Der Belgier sollte der Fortuna in Ingolstadt wieder etwas mehr Durchschlagskraft im Angriff verleihen. Ramans Verletzung machte Funkel aber einen Strich durch die Rechnung. Funkel steht vor dem Dresden-Spiel am Montag nun erneut vor der Frage, wie er den Angriff auf Kurs bekommt. Sicher ist aber: Funkel wird nur gesunde und fitte Spieler einsetzen. Das ist die Lehre aus dem Spiel in Ingolstadt.

(faja)
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