Fortuna Düsseldorf Madlung: Fortuna ist gerüstet
Düsseldorf · Der 34 Jahre alte Innenverteidiger ist Fortunas erfahrenster Spieler. Eine Woche vor dem Meisterschaftsstart sei der Zweitligist im Soll, sagt er. In der eingespielten Viererkette sieht er einen großen Vorteil.
Alexander Madlung ist ein alter Hase. Er hat 285 Bundesligaspiele absolviert, in der Champions League, der Europa League und dem Uefa-Cup gespielt. Entsprechend nüchtern urteilt er über die Vorbereitung der Fortuna. "Es war wie immer", sagt der ehemalige Nationalspieler. "Es waren viele anstrengende Einheiten. Aber für die jungen Spieler war es gut, die Vorbereitung komplett mitzumachen."
Madlung gehört nicht mehr dazu. Mit 34 Jahren ist er der älteste Spieler der Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel. Der Innenverteidiger ist einer der Führungsspieler. Doch auch diese Rolle beurteilt er ziemlich nüchtern. "Ich war auch mal jung", sagt er rückblickend. "Natürlich habe ich da auch die Älteren gefragt."
Doch Madlung ist inzwischen Profi durch und durch. "Aber wenn das Spiel los geht, wird nichts mehr erklärt. Da müssen sie wissen, was sie zu tun haben. Und im Spiel ist das etwas anderes als im Training. Ich bin gespannt, wie sie sich verhalten." Da gibt es keinen Bonus für Talente, auch keinen Welpenschutz. Dazu ist dass Fußballgeschäft einfach zu hart und zu umkämpft.
Madlung weiß das, denn er ist lange genug dabei. Deshalb hat er sich auch getraut, warnend den Finger zu heben in Anbetracht der Vielzahl junger Spieler. "Wir haben viele junge Spieler dazu bekommen", hatte er gesagt und die Erwartungen gedämpft. "Aber wenn wir wüssten, dass es nicht reicht, würde die Vereinsführung das sicher sofort ändern."
Madlung ist kritisch, doch er nörgelt nicht, sondern sieht immer Verbesserungspotenzial, das er nutzen will. Das gilt auch für die Standardsituationen, in denen er erfolgreich sein will. "Wenn ich aus solch einer Situation ein Tor erzielen will, muss aber nicht nur der Laufweg und das Timing stimmen, sondern der Ball muss auch sauber hereingebracht werden. Wenn acht von zehn Bällen auf den Punkt kommen, ist die Chance größer, als wenn einer da hinkommt. Das sind Automatismen, die immer wieder geübt werden müssen."
Was die Vorbereitung betrifft, sei Fortuna im Soll. "Die letzten Prozente holt man sich sowieso im Spiel", sagt er. Dass die Mannschaft mit unveränderter Viererkette in die Saison geht, sieht er als Vorteil. "Da sind wir eingespielt und durch die letzte harte Saison gestählt." So ist er vorsichtig optimistisch: "Sandhausen will sein Heimspiel gewinnen, das könnte ein offener Schlagabtausch werden. Und Stuttgart muss sich erst einmal an die zweite Liga gewöhnen. Vielleicht können wir da ein Ausrufezeichen setzen."