1:0 in Braunschweig Fortuna klettert für eine Nacht an die Tabellenspitze

Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel gewinnt bei Eintracht Braunschweig 1:0 (1:0) und liegt in der 2. Bundesliga vorerst wieder vor Holstein Kiel und dem 1. FC Nürnberg. Youngster Davor Lovren schießt das einzige Tor.

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Foto: dpa, pst soe

Fortuna Düsseldorf hat die richtige Antwort auf die zuletzt sechs sieglosen Partien in Folge gegeben. Der Fußball-Zweitligist gewann sein letztes Spiel vor der Winterpause bei Eintracht Braunschweig 1:0 und schob sich damit zumindest über Nacht wieder an die Tabellenspitze. Der einzige Treffer fiel bereits in der neunten Minute, doch in der Folge verteidigten die Rheinländer den knappen Vorsprung mit etwas Glück und viel Geschick.

Viel hat nicht gefehlt, und Friedhelm Funkel hätte zum ersten Mal in dieser Saison die gleiche Startelf nominiert wie in der Partie zuvor. Eine Änderung gab es dann aber doch auch im letzten Spiel des Jahres: Lukas Schmitz, beim 0:2 gegen Nürnberg am Montag noch im linken Mittelfeld aufgestellt, musste für den 19-jährigen Davor Lovren Platz machen. Durchaus eine Überraschung, wurde die Gästeformation durch diese Maßnahme doch zumindest auf dem Papier ein ganzes Stück offensiver als in der zurückliegenden Heimpartie. Bei Ballbesitz stellte Funkel fast schon ein klassisches 4-3-3 mit zwei Außenstürmern — Benito Raman und eben Lovren.

Der frühere Braunschweiger Havard Nielsen blieb zunächst auf der Bank. Funkel bewertete also den alten Mythos, dass Fußballer gegen ihre ehemaligen Klubs besonders erfolgreich sind, offenbar geringer als sein Gegenüber Torsten Lieberknecht. Der nämlich schickte Özkan Yildirim im Gegensatz zum vorangegangenen Spiel gegen Kiel vom Anpfiff an aufs Feld — und der Deutsch-Türke hatte bis Ende August noch das Düsseldorfer Trikot getragen.

Ob Intuition oder Glück — Funkels Idee mit Lovren machte sich schnell bezahlt. Nicht einmal neun Minuten waren gespielt, da nahm der Kroate einen Pass von Raman auf und lupfte den Ball eiskalt über Braunschweigs Torhüter Jasmin Fejzic ins Netz. Eine überragende Aktion, abgezockt wie ein 30-Jähriger, doch dann zeigte Lovren, dass er eben doch noch ein Teenager ist. Im Überschwang der Gefühle riss er sich das Trikot vom Leib und sah Gelb. Als ihn später Schiedsrichter Patrick Alt nach einem Foul ermahnte, wurde Funkel die Sache zu heiß: Er nahm Lovren trotz guter Leistung vom Feld und brachte dafür Takashi Usami.

Eine starke Geste, dass der Trainer den enttäuschten Torschützen lange in den Arm nahm und ihm ausführlich den Grund des Wechsels erklärte. Sonst passierte nicht mehr viel vor der Pause: Eintracht blieb seltsam passiv, Fortuna kontrollierte über den bärenstarken Marcel Sobottka die Partie, spielte sich aber auch nur eine weitere Chance durch Florian Neuhaus heraus.

Nach dem Wechsel änderte sich zunächst nichts, bis es dann nach einer Stunde plötzlich brannte im Gästestrafraum. Eintracht-Kapitän Ken Reichel traf mit einem Gewaltschuss den Pfosten, von wo der Ball an den Rücken des starken Fortuna-Keepers Raphael Wolf prallte - allerdings nicht ins Tor, ebenso wenig wie Yildirims Nachschuss. Doch auf der Gegenseite bemühte sich die Funkel-Elf ebenso um ihren zweiten Treffer, der letztlich nicht mehr nötig war.

(jol)
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