50. Geburtstag des Weltmeisters Thon wünscht sich Gesundheit — und Punkte für Schalke

Schermbeck · 1990 wurde Olaf Thon mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister, 1997 führte er als Kapitän Schalkes "Eurofighter" zum Uefa-Cup-Triumph. Am Sonntag feiert "Thöni" seinen 50. Geburtstag.

 Geboren am 1. Mai 1966: Olaf Thon.

Geboren am 1. Mai 1966: Olaf Thon.

Foto: Evers (Archiv)

Am Samstagabend ist Olaf Thon wieder in seinem Element. Mit der Traditionsmannschaft von Schalke 04 spielt der Weltmeister von 1990 bei den Kollegen von Preußen Münster. Nach dem Schluss muss der Kapitän der Schalker Eurofighter aber schnell zurück ins heimische Schermbeck am Niederrhein, wo er im engsten Familien- und Freundeskreis in seinen 50. Geburtstag hinein feiert.

Geburtstag feiern statt Spieltag analysieren

"Das hat in unserer Familie Tradition", sagt das Geburtstagskind. Den Sonntag hat sich Thon natürlich auch freigehalten. Statt als Sport1-Experte das aktuelle Bundesligageschehen zu diskutieren, wird er am 1. Mai die vielen Glückwünsche zu seinem runden Geburtstag entgegennehmen.

Daran dass es im Gegensatz zum 40. Geburtstag diesmal nur eine kleine Feier gibt, ist seine Ehefrau Andrea schuld. "Sie wird am 27. Dezember ebenfalls 50 und da wollen wir ein ganz großes Fest feiern. Deshalb muss meine Feier aus finanziellen Gründen kleiner ausfallen", erklärt er mit einem Grinsen im Gesicht.

Thon wünscht sich ein paar Punkte von Schalke

Ernst wird er dagegen, wenn er über seine Geburtstagswünsche berichtet. "Natürlich vor allem Gesundheit. Gerade wenn ich an Matthias Sammer denke, wird man wieder daran erinnert, dass die Gesundheit das Wichtigste im Leben ist", sagt Thon und fügt genauso ernsthaft hinzu: "Und dann wünsche ich mir noch ein paar Punkte für Schalke." Thon hofft inständig, dass seine Königsblauen ihm am Vortag seines Geburtstages diesen Wunsch bei Absteiger Hannover erfüllen.

Schalke ist nach wie vor seine große Liebe, bei der er 1983 seine Profikarriere startete. Einen Tag nach seinem 18. Geburtstag, am 2. Mai 1984, absolvierte Thon dann wohl das größte Spiel seiner Karriere. Beim 6:6 im Halbfinal-Hinspiel des DFB-Pokals gegen die Bayern erzielte "Thöni" drei Tore. "Am liebsten hätte ich ihn sofort mitgenommen", sagte damals der mittlerweile verstorbene Bayern-Coach Udo Lattek.

Vier Jahre später wechselte Thon dann tatsächlich zu den Bayern, mit denen er zahlreiche Erfolge feierte. 1990 wurde Thon zudem mit der Nationalmannschaft Weltmeister, ehe er sieben Jahre später als Kapitän der legendären Eurofighter mit Schalke den Uefa-Cup gewann. "Der Uefa-Cup-Sieg mit Schalke war mit Abstand das Schönste, weil es völlig unerwartet war. Weltmeister mit Deutschland - das war machbar, Meister mit Bayern war normal, und die Pokalsiege am Ende waren nicht mehr meine", berichtet der 52-malige Nationalspieler, der 2002 nach 521 Pflichtspielen mit 105 Toren Schluss machte.

Auch heute weiß Thon, dessen Vorbilder Bomber Gerd Müller und Schalkes Rekordtorjäger Klaus Fischer waren, wem er im Profigeschäft am meisten zu verdanken hat. "Rudi Assauer hat mich ans Händchen genommen und beschützt, und er hat sich um meine ersten Mücken gekümmert", sagt der gebürtige Gelsenkirchener Thon heute noch voller Respekt und Hochachtung über den an Demenz erkrankten Ex-Manager der Schalker.

(sid)
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