Sportvorstand steht vor dem Abschied Heldt hat schon mit Schalke abgeschlossen

Gelsenkirchen · Die Trennung von Horst Heldt und dem FC Schalke 04 wird wohl in dieser Woche bekanntgegeben. Christian Heidel vom FSV Mainz 05 steht als Nachfolger bereit.

Horst Heldt: Der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln
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Das ist Horst Heldt

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Horst Heldt hat mit dem Thema weitestgehend abgeschlossen. Offiziell spricht er noch als Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten. Es steht da aber ein Manager vor den Mikrofonen, der nach fünf Jahren Dienstzeit in diesen Tagen eine sehr große Distanz zu seinem Arbeitgeber aufgebaut hat.

"Ich bin hier aufrecht reingegangen, und ich gehe auch aufrecht wieder hier raus. Wann das sein wird, werden wir sehen", hat er zum Beispiel gesagt. "Natürlich ist es legitim und wichtig für den Verein, sich Gedanken zu machen", sagte er dann am Tag danach im "Doppelpass" von Sport 1. "Ich werde mich noch in dieser Woche mit Clemens Tönnies zusammensetzen. Diese Woche wird eine Entscheidung verkündet."

Dabei geht es wohl vor allem um formale Fragen. Geht Heldt sofort? Wird er beurlaubt? Trennt sich der Verein von ihm, um den Weg freizumachen für Christian Heidel, den Noch-Manager von Liga-Konkurrent Mainz 05? Heute Abend kommt das Präsidium der Mainzer zu einer Sitzung zusammen – sollte Heidel die Freigabe erteilt werden, dürfte alles ganz schnell gehen. Es geht nicht mehr um das "Ob", sondern nur noch um das "Wann". Heidel selbst wollte sich zu den Gerüchten nicht äußern. Harald Strutz, der Mainzer Präsident, hatte indes schon vor Tagen bestätigt, dass es einen Kontakt zwischen Schalke und Heidel gebe.

Laut Heldt sei "die Art und Weise natürlich das Entscheidende. Und das hat bei mir dazu geführt, dass ein Denkprozess stattgefunden hat. Ich habe meine Entscheidung für mich schon getroffen". Er betont immer wieder, dass er ein sehr loyales Verhältnis zum mächtigen Schalker Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies habe. Tönnies hat sich allerdings in den vergangenen Tagen auffallend zurückgehalten, Ähnliches über seine Beziehung zu Heldt kundzutun.

Derzeit erscheint in Gelsenkirchen eigentlich alles sehr geordnet. Heldt hat nach diversen Fehlversuchen offenbar endlich den richtigen Trainer gefunden. Die Verträge mit vielen Leistungsträgern (unter anderem Ralf Fährmann bis 2020) sind vorzeitig verlängert worden. Sportlich läuft es so gut wie schon eine ganze Weile nicht mehr. Nach dem 2:1 gegen Hertha BSC haben die Königsblauen ihre Ambitionen unterstrichen, in der nächsten Saison wieder in der Champions League zu spielen. Genau in dieser Phase wird nun über den Wechsel in der sportlichen Leitung gesprochen, statt die Erfolge auf dem Platz zu feiern. Es hätte in der vergangenen Saison genügend Gründe gegeben, einen Neuanfang zu beschließen. Doch da hielt Tönnies noch in Treue fest zu Heldt.

(gic)
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