Unruhe beim FC Schalke 04 Weinzierl offenbar entlassen — Tedesco soll übernehmen

Gelsenkirchen · Nach einer enttäuschenden Premieren-Saison als Trainer hat sich der FC Schalke 04 offenbar von Markus Weinzierl getrennt. Manager Christian Heidel entschied sich einem Medienbericht zufolge gegen eine weitere Zusammenarbeit mit dem 42-Jährigen.

Markus Weinzierl – auf Schalke nach einem Jahr entlassen
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Das ist Markus Weinzierl

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Foto: afp, agz

Das meldet die "Bild". Der Aufsichtsrat muss dem Bericht zufolge der Trennung noch zustimmen. Nachfolger soll der 31 Jahre alte Trainer-Senkrechtstarter Domenico Tedesco werden, der den Zweitligisten Erzgebirge Aue in der abgelaufenen Saison souverän vor dem Abstieg rettete. Auch der "kicker" berichtete über den sich anbahnenden Wechsel auf der Trainerbank des Revierklubs, besiegelt sei dieser aber noch nicht. Aue hat offenbar auch schon einen Nachfolger im Visier. Ismail Atalan von Drittligist Sportfreunde Lotte ist im Gespräch.

Keine Entwicklung auf dem Platz

Manager Christian Heidel hatte nach dem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz harsche Kritik an seinem Wunschtrainer Weinzierl geäußert und ein klares Spielsystem vermisst. "Die Entwicklung hat überall stattgefunden, nur nicht auf dem Spielfeld", hatte der Sportvorstand bei seiner Saisonanalyse gesagt und ein "klares Konzept" gefordert.

Allerdings sah es zunächst so aus, als wollte er weiter mit dem früheren Augsburger zusammenarbeiten. Er wolle "das Thema überhaupt nicht aufmachen", hatte Heidel gesagt. Offenbar konnte Weinzierl, für den Schalke eine geschätzte Ablösesumme von vier Millionen Euro gezahlt hatte, ihn aber nicht überzeugen. Der Vertrag des Niederbayern bei den Gelsenkirchenern lief bis 2019.

Weinzierl hatte André Breitenreiter abgelöst, den Heidel kurz nach seinem Amtsantritt auf Schalke entlassen hatte. Mit der neuen sportlichen Leitung, die mit vielen Vorschusslorbeeren angetreten war, verpassten die Königsblauen erstmals seit sieben Jahren die Teilnahme am Europapokal.

Fußballlehrer mit der Note 1,0

Tedesco, früherer Jugendtrainer des VfB Stuttgart und von 1899 Hoffenheim, hatte Aue in fast aussichtsloser Lage übernommen und noch zum Klassenerhalt geführt. Dabei hatte er einen Punkteschnitt von 1,82 pro Spiel erreicht. Der Deutsch-Italiener gilt als großes Trainer-Talent und schloss die Ausbildung zum Fußballlehrer als Jahrgangsbester mit der Note 1,0 noch vor Hoffenheims Bundesliga-Coach Julian Nagelsmann ab.

(lnw)
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