Champions-League-Quali in Gefahr Schalke hat keinen Bock auf Rechnerei

Augsburg · Acht Punkte – an diesen beiden Wörtern kam am Ostersonntag kein Schalker vorbei. Auch nicht Horst Heldt, so sehr sich der Sportvorstand der Königsblauen dagegen wehrte. "Das Rechnen bringt sowieso nichts, wir müssen weitermachen", sagte Heldt nach dem 0:0 beim FC Augsburg mit säuerlicher Miene, und rechnete dann doch: "So lange es noch realistisch und rechnerisch möglich ist, wäre es falsch, etwas aufzugeben", betonte er.

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Acht Punkte — an diesen beiden Wörtern kam am Ostersonntag kein Schalker vorbei. Auch nicht Horst Heldt, so sehr sich der Sportvorstand der Königsblauen dagegen wehrte. "Das Rechnen bringt sowieso nichts, wir müssen weitermachen", sagte Heldt nach dem 0:0 beim FC Augsburg mit säuerlicher Miene, und rechnete dann doch: "So lange es noch realistisch und rechnerisch möglich ist, wäre es falsch, etwas aufzugeben", betonte er.

Doch der gemeine Knappe muss kein Mathematiker sein, um zu erkennen: Das wird nichts mehr mit der Champions League, an der Schalke in vier der vergangenen fünf Spielzeiten teilnahm. Nicht aufgeben? Kämpfen, wie von den Fans auf einem Banner gefordert? Zwecklos angesichts des um zwei Zähler angewachsenen Rückstands des Tabellen-Fünften auf Bayer Leverkusen und Rang vier.

Ohne die Einnahmen aus der Champions League wäre jedoch nicht nur der finanzielle Konsolidierungskurs schwerer zu steuern. Auch ambitionierte (und teure) Zugänge wie der umworbene Weltmeister Sami Khedira wären dann kaum zu bekommen. Diese Kalkulation stellte trotz allen Abwiegelns auch Heldt an, als er meinte: "Dass es immer schwerer wird, ist klar. Irgendwann gehen einem die Spiele aus."

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Sieben sind es (nur) noch, mit Ausnahme von Wolfsburg warten nurmehr Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. "Am Ende der Saison rechnet man ab", sagte Trainer Roberto Di Matteo deshalb. Anlass zur Hoffnung besteht dennoch wenig. Dafür waren die in Augsburg erneut vorgeführten Mängel zu zahlreich. Vor allem offensiv hapert es - neun Tore in zehn Rückrundenspielen sprechen eine deutliche Sprache. Sechs dieser Tore reichten in den vergangenen sieben Spielen zu einem einzigen, mickrigen Sieg. Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar wartet in der Liga seit 918 Minuten auf sein achtes Saisontor.

"Dafür gibt es wirklich keine Erklärung", sagte Heldt über die Flaute des Niederländers, der die beste Chance kläglich vergab (54.). "Solche Situationen musst du nutzen. Diese Möglichkeit war prädestiniert für ihn", meinte Heldt, der insgesamt monierte: "Es hat ein bisschen die Cleverness gefehlt, vielleicht auch die Überzeugung, das Tor zu machen."

Dass sich in Leon Goretzka eine weitere Offensivkraft beim ersten Spiel von Beginn an nach monatelanger Pause erneut am Oberschenkel verletzte, macht die Aussichten nicht rosiger. Immerhin sorgte Jefferson Farfan als Joker abermals für Belebung. Und dass Schalke im ebenfalls zurückgekehrten Torhüter Ralf Fährmann wieder einen sicheren Rückhalt hat, wird die Anhänger beruhigen.

Fährmann selbst war jedoch "zwiegespalten" nach seinem Comeback. "Persönlich tut das richtig gut nach so langer Zeit", sagte er lächelnd, doch dann erinnerte sich auch der Keeper an die acht Punkte und verzog das Gesicht. "Aber", betonte Fährmann ganz auf Heldts Linie, "ich bin kein Freund davon, groß zu rechnen. Wir sind in der Pflicht." Und zwar schon am Samstag gegen den SC Freiburg.

(sid)
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