Müde Nullnummer gegen Freiburg Fans verabschieden Schalke-Profis mit Pfeifkonzert

Gelsenkirchen · Wieder ein enttäuschendes Heimspiel des FC Schalke 04. Mit Pfiffen verabschiedeten die meisten der gut 60.000 Zuschauer in der Arena ihre Elf nach dem 0:0 in der Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg.

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Schalke - Freiburg

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Die Hoffnung auf die abermalige Teilnahme an der Champions League hatten weite Teile der Schalker Anhängerschaft schon vor der Begegnung aufgegeben. Sonst hätten sie wohl kaum die Treffer der besser platzierten Mönchengladbacher Borussia so bejubelt — auch wenn eine Niederlage von Gladbachs Gegner Borussia Dortmund auf Schalke immer ein Grund für eine kleine Party ist.

Nicht Bayern, Wolfsburg, Mönchengladbach oder Leverkusen sind die Mannschaften, an denen sich die Königsblauen in diesen Wochen orientieren müssen, sondern Augsburg, Hoffenheim, Frankfurt und Bremen. Einzig die beiden Europa-League-Plätze, die der Bundesliga zustehen, liegen für die Schalker an den letzten sechs Spieltagen noch realistisch in Reichweite. Die Vorstellung gegen die Breisgauer gab wenig Hoffnung, dass Schalke auch in der kommenden Saison auf Europatour geht.

Schuster schießt Elfmeter über das Tor

"Solange es rechnerisch möglich ist, haben wir die Pflicht, an die Champions-League-Teilnahme zu glauben", hatte Trainer Roberto Di Matteo im Vorfeld gesagt. Der Glaube ist das eine, die Taten sind das andere. Die torlose Partie gegen die vom Abstieg bedrohten Freiburger war alles andere als ein Beweis von internationaler Klasse. Dabei hatten die Knappen noch das Glück, dass Julian Schuster nach knapp einer Stunde einen Foulelfmeter über das Tor schoss.

Di Matteo formierte sein Team ein bisschen offensiver als in den vergangenen Wochen. Statt der zuletzt üblichen Fünferkette stellte er eine Viererabwehr auf, in der der nach acht Monaten von einem Kreuzbandriss genesene Sead Kolasinac einen sehr offensiven linken Außenverteidiger gab und Jefferson Farfan nach 13 Monaten Leidenszeit erstmals wieder in der Startelf stand. Überhaupt sind die Wochen des Wehklagens über Personalmangel vorbei. Kevin-Prince Boateng, Julian Draxler, Sidney Sam, Atsuto Uchidas Tranquillo Barnetta und Roman Neustädter waren die Reserve-Feldspieler — allesamt Nationalspieler.

Doch an Esprit fehlt es den Schalkern. Die Vorwärtsbewegung war von Zufällen geprägt. Dennis Aogo gab den Spielmacher, der aus der Tiefe kam. Mal abgesehen von ein paar netten Aktionen von Max Meyer sprang lange Zeit nicht viel heraus. Die Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting und Klaas-Jan Huntelaar, die seit Monaten hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben und das Tor nicht treffen, kamen erneut nicht auf Touren. Ein Kopfball von Matija Nastasic, den SC-Torhüter Roman Bürki glänzend parierte, war die beste Möglichkeit für die Hausherren. Viel mehr als ein paar Fernschüsse kam ansonsten nicht heraus. Auch der eingewechselte Weltmeister Julian Draxler konnte bei seinem Comeback nach fünf Monaten Verletzungspause keine Akzente setzen.

Die "Wir-wolln-euch-kämpfen-sehn-Rufe" des Publikums waren eine deutliche Mahnung an die Mannschaft, die nicht mit aller Macht auf den Sieg aus war.

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