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Erste Krise auf Schalke Breitenreiter schwenkt die weiße Fahne

Die Begeisterung nach dem Neustart mit Andre Breitenreiter ist bei Schalke 04 verflogen. Nach dem 1:1 gegen den FC Ingolstadt kippt die Stimmung.

Joel Matip gegen Marvin Matip: Erstes Duell der beiden Brüder
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Erstes Duell der Matip-Brüder endet mit einem Unentschieden

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Die ersten Pfiffe gellten durch die Arena, wieder feierte der Gegner, da schwenkte der Trainer schon die weiße Fahne: Nach dem dritten Tiefschlag in sieben Tagen kippt beim grandios gestarteten FC Schalke 04 die Stimmung. Andre Breitenreiter bereitete die königsblauen Fans nach dem enttäuschenden 1:1 (0:1) gegen den Aufsteiger FC Ingolstadt bereits auf den Absturz vor.

"Wir dürfen uns nicht der Realität verschließen", sagte der Coach: "Unser Kader ist nicht so breit aufgestellt wie bei Bayern, Dortmund, Gladbach, Wolfsburg und Leverkusen." Gegen den VfL Wolfsburg (0:3) und gegen Borussia Mönchengladbach (1:3/0:2 im DFB-Pokal) hat Schalke schon verloren, die Duelle mit den drei anderen stehen in den nächsten drei Bundesliga-Runden an.

"Das sind Bonusspiele", meinte Breitenreiter, die Gegner hätten deutlich mehr gestandene Spieler. Im Klartext: Eigentlich gibt es da nichts zu holen. "Auch der große FC Schalke darf sich keinen Zacken aus der Krone brechen, das mal einzugestehen."

Der neue Trainer, nach seinem Start nach Maß für die entfachte Aufbruchstimmung auf Schalke gefeiert, kündigte damit nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Pflichtspielen nicht nur einen weiteren Niedergang an. Er griff auch den vor dem Abschied stehenden Sportvorstand Horst Heldt frontal an. "Wir haben keine großen Variationsmöglichkeiten, der Kader ist nun mal klein", bemängelte Breitenreiter.

Höwedes erleidet Mittelhandbruch

Dass er selbst an der Zusammenstellung mitgewirkt und unter anderem seinen Wunschspieler Franco Di Santo für sechs Millionen Euro von Werder Bremen bekommen hatte, ließ er unerwähnt. Ebenso die Tatsache, dass Schalke noch immer eine der teuersten Mannschaften der Bundesliga hat. Verzichten muss Breitenreiter am Donnerstag (21.05 Uhr/Live-Ticker) in der Europa League bei Sparta Prag und am nächsten Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) im Revierderby in Dortmund außerdem auf Weltmeister Benedikt Höwedes, der sich einen Mittelhandbruch zuzog.

Als Erklärung für die magere Leistung gegen den Neuling Ingolstadt taugte Breitenreiters Verweis auf das mangelhafte Personal überhaupt nicht. Den Oberbayern, deren Kader einen geschätzten Marktwert von 27,3 Millionen Euro hat, reichte eine konzentrierte Abwehrleistung zu einem verdienten Punktgewinn. Nach dem Führungstor durch Tobias Levels (39.) war sogar der vierte Auswärtssieg möglich, ehe Leroy Sane (77.) für die Schalker mit einem Marktwert von insgesamt 184,6 Millionen Euro (transfermarkt.de) noch ausglich.

Wieder einmal rettete der Jüngste die Königsblauen. Ohne Sane (19), der schon zweimal das Siegtor erzielte und eines genial vorbereitete, hätte Schalke sieben Punkte weniger. Zum Vergleich: Der vermeintliche Traumsturm mit Di Santo und Klaas-Jan Huntelaar hat bislang zusammen zwei Bundesliga-Tore erzielt.

Besonders Di Santos Negativserie nimmt tragische Züge an: Der Argentinier hat nicht nur für Schalke noch nicht einmal in der Bundesliga getroffen, er ist insgesamt seit 1261 Minuten, seit dem 19. April, in der deutschen Eliteklasse torlos. "Sie haben eine schwierige Phase", sagte Sane mitfühlend, Ratschläge wollte der 19-Jährige nach seinem vierten Bundesliga-Tor aber nicht geben: "Sie wissen es selber."

Als Sieger durfte sich Marvin Matip fühlen, auch wenn sein erstes Bruderduell gegen den sechs Jahre jüngeren Joel unentschieden ausging. "Ich glaube, ich kann damit besser leben", sagte der Ingolstädter Kapitän und blickte zuversichtlich nach vorne: "So wie wir spielen und kämpfen, mache ich mir keine Gedanken, dass wir nicht unsere Punkte holen, um am Ende über dem Strich zu liegen."

(sid)
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