Lob ans Team Breitenreiter geht nach Sieg in Darmstadt auf Kuschelkurs

Darmstadt · Andre Breitenreiter wollte partout nichts sagen - zumindest nicht zur Situation zwischen ihm und der Mannschaft. Viel lieber lobte der Trainer von Schalke 04 nach dem 2:0-Sieg bei Darmstadt 98 seine Spieler.

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Foto: dpa, fve fdt

Andre Breitenreiter schwärmte von der königsblauen Rasselbande, lobte eine "konzentrierte Leistung" und jubelte über drei "wichtige Punkte" - das aktuell heißeste Thema im Ruhrpott aber ließ er unkommentiert. "Wichtig war einzig und allein, in die Erfolgsspur zurückzukehren", sagte der Trainer des Bundesligisten Schalke 04 nach dem 2:0 (1:0) bei Darmstadt 98. Die angebliche Kritik aus den eigenen Reihen und die darauffolgende Unruhe? Kein Thema!

"Wir haben in der vergangenen Woche Punkte verloren und wollten es diesmal besser machen. Nur darauf kam es an", sagte der 42-Jährige: "Das haben die Jungs tadellos gemacht. Wir sind sehr zufrieden."

Nach dem souveränen Sieg beim Aufsteiger hätte Breitenreiter daher ganz entspannt sein können - allerdings machte er einen müden, einen angekratzten Eindruck. Waren die turbulenten Tage mit den Berichten über interne Kritik an Breitenreiters Arbeit doch nicht so spurlos vorbeigegangen?

Die Mannschaft lieferte mit ihrer Leistung jedenfalls ein gutes Gegenargument zur vermeintlich schlechten Stimmung. Und vielleicht verzichtete der Schalker Coach, übrigens ebenso wie Manager Horst Heldt, auch deshalb auf Äußerungen zur Situation abseits des Spielfelds. Viel lieber wiederholte er fast schon gebetsmühlenartig, eben so, dass es der letzte Mensch auf diesem Planeten auch begreifen konnte, die Loblieder auf seine Akteure.

"Als Team haben wir wieder hervorragend funktioniert", analysierte Breitenreiter - sich natürlich mit eingeschlossen: "Das war ein überzeugendes Spiel der gesamten Mannschaft."

Und die verdeutlichte dann auch wie ihr Chef selbst, dass der Sieg genau die passende Antwort an die Kritiker war. Keeper Ralf Fährmann, der unter der Woche bereits für seinen Trainer Partei ergriffen hatte, sprach von einem "eingeschworenen Haufen", den man gesehen hatte: "Das war in jeglicher Hinsicht ein wichtiger Sieg. Uns ist damit eine große Last von den Schultern gefallen."

Auch Mittelfeldspieler Johannes Geis, der neben den beiden überragenden Torschützen Max Meyer (43.) und Leroy Sane (53.) der auffälligste Schalker Akteur gewesen war, bekräftigte die gute Atmosphäre im Team. "Wir wissen, wie es intern ausschaut", sagte er. Dass jeder für den anderen einstehe, sei Zeichen genug. "Die Dinge wollten wir nicht auf uns sitzen lassen. Wir sind Schalke 04 und auf einem guten Weg."

Dieser Weg führt die Königsblauen in der kommenden Woche ins schwere Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg und eine weitere Woche später zum FSV Mainz 05 - zwei direkte Konkurrenten also im Kampf um die begehrten internationalen Plätze.

"Es ist wichtig, dass wir gegen Wolfsburg nachlegen. Wir müssen den Anschluss halten, das ist ein wegweisendes Spiel", sagte Geis.

(sid)
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