Augsburger fällt wochenlang aus Mainzer wünschen Dominik Kohr gute Besserung

Die Verletzung von Dominik Kohr war auch für die Spieler des FSV Mainz 05 ein Schock. Gemeinsam schicken sie dem Augsburger eine Botschaft ans Krankenbett.

Dominik Kohr hat keinen Bruch, aber ein Weichteiltrauma erlitten
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Kohr verletzt sich bei üblem Foul schwer

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Foto: dpa, puc hak

Nach dem Horror-Foul von Jose Rodriguez an Dominik Kohr senden die Spieler dem Augsburger via Twitter ihre Genesungswünsche. Dazu versahen sie den Post mit dem Hashtag #Hardkohr. Das Schild mit dem Namen des Augsburgers wird gehalten von Übeltäter Rodriguez. Der Spanier hatte zuvor bereits noch auf dem Platz und via Facebook bei seinem Opfer entschuldigt.

"Schöne Geste", lautete die Antwort der Augsburger.

Kohr hatte bei dem Foul ein schweres Weichteiltrauma mit tiefer, offener und ca. 14 Zentimeter großer Wunde und freiliegendem Unterschenkelknochen erlitten. Der Augsburger wurde demnach bereits operiert. Die wohl einzige gute Nachricht für den 22-Jährigen: Ein Knochenbruch wurde nicht diagnostiziert.

"Ich werde den Blick nach vorne richten und hoffe, dass ich so schnell wie möglich wieder fit werde. Ich bin froh, dass es kein Bruch ist, muss aber jetzt sehr geduldig sein, um zu sehen, wie die Heilung verläuft", sagte Dominik Kohr am Tag nach der Operation.

Kohr wird wahrscheinlich mehrere Wochen ausfallen

Ein wochenlanger Ausfall, teilte der FCA mit sei sicher, die genaue Dauer der Zwangspause derzeit aber noch nicht absehbar. Sie hängt vom Heilungsverlauf des Muskelapparates und der Wundheilung ab.

"Diese Verletzung ist nicht nur unnötig, sondern ganz bitter für Dominik Kohr und unsere Mannschaft", sagte FCA-Manager Stefan Reuter. Er hoffe, dass der wichtige Mittelfeldspieler "gutes Heilfleisch" habe, er sei zudem überzeugt, dass Kohr stark zurückkomme.

Die Bilder von Kohrs blutdurchtränktem Stutzen nach der Attacke von Rodriguez in der Nachspielzeit des Bundesligaspiels zwischen Augsburg und dem FSV Mainz 05 (1:3) erhitzten noch lange die Gemüter. FCA-Kapitän Paul Verhaegh war "unglaublich sauer", Reuter nannte das Foul eine "Frechheit", Präsident Klaus Hofmann beschimpfte den Übeltäter ("So ein A...").

Der Mainzer Trainer Martin Schmidt kündigte direkt nach dem Spiel eine Geldstrafe für Rodriguez an. Rodriguez habe Mainz mit seiner "dummen, doofen" Aktion die Freude über den ersten Saisonsieg genommen, sagte er.

Die Stimmung im Mainzer Mannschaftsbus auf der Heimreise sei aufgrund des Vorfalls getrübt gewesen, berichtete Schmidt, der ein intensives Gespräch mit Rodriguez führte. "Das ist nicht Mainz 05", sagte er über das Foul. Schmidt gelang es jedoch, zumindest überzeugende Erklärungsansätze zu liefern. Rodriguez habe ihm wohl beweisen wollen, dass er ins Team gehöre, sagte er. Zudem sei er vom Willen beseelt gewesen, das Spiel nicht wieder - wie zuletzt gegen 1899 Hoffenheim oder St. Etienne in der Europa League - aus der Hand zu geben.

Das gelang Mainz, das nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Konstantinos Stafylidis schnell zurückkam. Jhon Cordoba (7.), Yunus Malli (75.) und Yoshinori Muto (81.) sicherten mit ihren Toren den ersten Dreier. "Das war ein wichtiger Sieg, um Ruhe zu bekommen", sagte Präsident Harald Strutz, "ganz wichtig auch für Martin." Eine Trainerdiskussion wollen sie unbedingt vermeiden in Mainz.

In Augsburg gibt es diese ebenfalls (noch) nicht, obwohl Dirk Schuster auch sein zweites Heimspiel als FCA-Coach verlor. "Optimal ist es noch nicht", sagte Reuter über die Umsetzung von Schusters Ideen, "weil wir dem Gegner noch zu viele Räume geben." Schuster sprach von einer "schwierigen Situation" vor dem Spiel bei Bayer Leverkusen am Mittwoch (20.00 Uhr/Sky): "Wir müssen die Niederlage verdauen und den Ausfall von Dominik wegstecken, die Köpfe frei kriegen."

(sid)
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