Wechsel nach Schalke naht Weinzierl bestätigt Abschied vom FC Augsburg

Nach wochenlangen Spekulationen hat Trainer Markus Weinzierl erstmals bestätigt, dass er den FC Augsburg verlässt. Sein künftiger Arbeitgeber wird Schalke 04 sein.

Markus Weinzierl – auf Schalke nach einem Jahr entlassen
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Das ist Markus Weinzierl

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Foto: afp, agz

Sein erwarteter Wechsel zu Schalke 04 ist noch immer nicht offiziell, jetzt aber ist Markus Weinzierl einfach mal vorgeprescht. Der 41 Jahre alte Trainer hat seinen Abschied vom FC Augsburg verkündet und zugleich über die Herausforderung bei den Königsblauen geredet. Eine Trennung sei "die richtige Entscheidung für beide Seiten", sagte er der Wochenzeitung Die Zeit, "wir haben alles erreicht, was wir zusammen erreichen konnten, jetzt muss einer mit neuen Ideen und neuen Visionen übernehmen."

Weinzierl gilt als Wunschkandidat des neuen Schalker Managers Christian Heidel. Er soll noch in dieser Woche bei seinem neuen Verein vorgestellt werden. Beim FC Augsburg, wo er den Posten des Trainers 2012 übernommen hatte, besitzt er aber noch einen Vertrag bis 2019. Es gilt als ein offenes Geheimnis, dass der Augsburger Manager Stefan Reuter deshalb noch über eine Ablöse für Weinzierl verhandelt. Sie soll dem Vernehmen nach bei fünf Millionen Euro liegen.

Heidel reagierte auf die Aussagen von Weinzierl, die am Mittwoch in der Zeit erscheinen, einigermaßen überrascht. "Nein, wir sind noch nicht klar", sagte er Sport Bild am Dienstagnachmittag, "wenn wir klar wären, dann hätten wir es bekannt gegeben."

Weinzierl ist gedanklich schon weiter. Er widersprach daher Vermutungen, dass ihn die Aufgabe bei Schalke 04 überfordern könnte. "Was würden Sie denn an meiner Stelle machen? Soll ich kneifen, weil ich möglicherweise scheitern könnte?", sagte er und ergänzte: "Ich weiß, dass das nicht einfach wird. Aber was habe ich denn zu verlieren? Wenn es schiefgeht, dann bin ich einer von vielen, die es nicht geschafft haben." Aber: "Es wird nicht schiefgehen. Weil ich mich lange darauf vorbereitet habe."

Dass er beim FC Augsburg keine Zukunft mehr habe, das sei im bereits in den ersten drei Monaten der vergangenen Saison klar geworden, berichtete Weinzierl. Er hatte den FC Augsburg zuvor auf den fünften Rang in der Bundesliga und in die Europa League geführt, "in der Liga befanden wir uns jedoch im freien Fall". Die Vorstellung darüber, wie die Krise zu meistern sei, seien danach auseinandergegangen, im Januar 2016 habe er deshalb der Vereinsführung mitgeteilt, dass er gehen wolle.

Unklar ist nach wie vor, wer Nachfolger von Weinzierl werden könnte. Im Gespräch ist weiter Dirk Schuster von Darmstadt 98, auch Thorsten Fink (Austria Wien) soll ein Kandidat bei den Schwaben sein.

Um Weinzierl soll in den vergangenen Monaten neben Schalke und RB Leipzig auch Borussia Mönchengladbach geworben haben. Die Fülle der Anfragen ehre ihn, sagte er nun, aber manchmal habe er sich gefragt: "Worum geht es eigentlich? Um meinen Namen oder meine Philosophie als Trainer?"

Der FC Augsburg wollte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Aussagen von Weinzierl äußern.

(sid)
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