Augsburg-Trainer Weinzierl eiert bei Frage nach seiner Zukunft rum

Schalke? Klar ist, das nichts klar ist: Trainer Markus Weinzierl will nach seinem wohl letzten Spiel mit dem FC Augsburg doch nichts über seine Zukunft sagen.

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Foto: dpa/Jürgen Kessler

Das Herumeiern wollte einfach kein Ende nehmen. Am Ende einer bewegten Saison, die er "einfach grandios" nannte, klang Stefan Reuter wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat. "Es hat sich nichts verändert", sagte der Manager des FC Augsburg nach dem 1:3 (1:1) gegen den Hamburger SV.

Nichts verändert heißt: Zumindest offiziell geht Reuter mal davon aus, und zwar zu "hundert Prozent", dass Markus Weinzierl auch in der kommenden Saison Trainer bei den Schwaben sein wird. Er räumte freilich auch ein: "Es werden in den nächsten Tagen Gespräche stattfinden", denn: "Die entscheidenden Gespräche sind noch nicht geführt worden." Aha.

Wechsel zu Schalke nur Frage der Ablösesumme

Auch Nachfragen bei Weinzierl selbst führten in eine Sackgasse. Die Ankündigung, er werde nach dem Spiel gegen den Hamburger SV etwas zu seiner Zukunft sagen, kassierte er ein. "Ich bin in einer Position, wo ich Trainer beim FC Augsburg bin und nicht in einer Position, wo ich etwas verkünden kann", sagte der 41-Jährige. Er hätte auch sagen können: Ich habe einen Vertrag beim FC Augsburg bis 2019, ich werde nicht gehen. Doch weil Weinzierl eben kein klares Bekenntnis zu den Schwaben abgeben wollte, dürfte klar sein: Sein Wechsel zu Schalke 04 ist nur noch eine Frage der Ablösesumme.

Reuter versuchte erst einmal tapfer, den Status quo als Tatsache auch über den Tag hinaus zu verkaufen. André Breitenreiter ist auf Schalke nicht mehr Trainer? Na und! "Es hat sich nichts verändert", sagte Reuter, nur, weil Breitenreiter keinen Job mehr habe, heiße das doch nicht, dass sich der Vertrag von Weinzierl einfach so in Luft auflöse. "Wenn irgendwo ein Trainer geht, kann sich ja bei uns nicht automatisch etwas verändern", betonte er. Automatisch nicht, aber es gilt als wahrscheinlich, dass sich Reuter schon bald mit dem Schalker Kollegen Christian Heidel, der am Sonntag seinen Dienst bei den Königsblauen antritt, unterhalten wird.

Weinzierl rettete sich einstweilen mit Ausführungen zur seiner vierten Saison mit den Augsburgern, die nach Rang fünf im Vorjahr diesmal mit Rang zwölf endete. "Sensationell", sei diese Spielzeit gewesen", sagte der Trainer, "wir haben alle unsere Ziele erreicht". Und er wiederholte den Satz: "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man als kleiner Verein international für Furore sorgt und in der Liga einen Spieltag vor Schluss seine Pflicht erfüllt." Und das werde er jetzt erst mal am Samstagabend mit der Mannschaft feiern, kündigte Weinzierl an.

Weinzierls Worte klingen nach Abschied

Ansonsten war auffällig, dass Weinzierl ziemlich viel über die Vergangenheit sprach. Er dankte erst mal allen im Verein, "wir haben den FC Augsburg zu einem stabilen Bundesligisten gemacht", sagte er, "ich bin jedem hier dankbar".

Was er mit dem FC Augsburg in Zukunft noch erreichen könne, wurde er gefragt, die Antwort lautete: "Weiß ich nicht. Ich bin auf alle Fälle sehr stolz auf das, was wir hier erreicht haben." Und selbstverständlich "werden wir jetzt Gespräche führen und die Situation beim FC Augsburg analysieren", ergänzte der Trainer noch. Kurzum: So klingt keiner, der bleibt.

(sid)
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