Verband reagiert gelassen Fan-Organisationen beenden Dialog mit DFB

Frankfurt/Main · Immer wieder ist dieser Schritt in den vergangenen Jahren angedroht worden. Jetzt haben mehrere Fan-Organisationen den Dialog mit dem DFB offiziell beendet. Der Verband reagierte darauf gelassen.

 Mehrere Fan-Organisationen haben ihre Androhung wahrgemacht und den Dialog mit dem DFB beendet.

Mehrere Fan-Organisationen haben ihre Androhung wahrgemacht und den Dialog mit dem DFB beendet.

Foto: dpa, Jörg Carstensen

Gleich mehrere Fan-Organisationen haben am Mittwoch den sogenannten Fan-Dialog mit dem Deutschen Fußball Bund aufgekündigt. Man habe "keinen dauerhaften und ernsthaften Willen des DFB erkennen können, mit Fußballfans einen transparenten und zielführenden Dialog etablieren zu wollen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Fan-Organisationen ProFans, UnsereKurve, Queer Football Fanclubs und F_in - Netzwerk Frauen im Fußball.

Der Verband reagierte am Nachmittag gelassen auf diesen Schritt. "Die Vertreter der Fan-Organisationen haben dem DFB und der DFL in der heutigen Sitzung der AG ihre Entscheidung mitgeteilt. Gleichzeitig haben sie aber ihre weiterhin vorhandene Dialogbereitschaft signalisiert. Wir setzen deshalb darauf, dass wir den guten und produktiven Dialog der vergangenen Jahre schon bald wieder aufnehmen können", meinte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert.

Nach Meinung der Fanvertreter sei die Arbeit der AG Fanbelange/ Fanarbeit "bisher konsequent aus der Öffentlichkeit herausgehalten" worden. Dadurch wird das Bild der Fußballfans fast ausschließlich durch polarisierende Politiker, Polizeigewerkschafter und Medien geprägt", heißt es in der Erklärung. "Hier wird regelmäßig die Chance vertan, einen sachlichen, fachlichen Gegenpol zu der oftmals hysterischen Darstellung zu bilden."

Ein weiterer Grund für die Beendigung des Dialogs seien die "immer neuen Schikanen und Strafen des DFB-Sportgerichts, die vor allem unschuldige und unbeteiligte Fans treffen". Das, so heißt es in der Erklärung, "lasse den Unmut in den Fanszenen zusätzlich wachsen".

Der DFB hatte den Fan-Dialog 2007 als Ergebnis eines ersten großen Fan-Kongresses in Leipzig begonnen. Zuletzt war er in der AG Fanbelange/Fanarbeit unter dem Dach der Kommission Sicherheit, Prävention und Fußballkultur des DFB geführt worden. Verschiedene Fan-Organisationen hatten in den vergangenen Jahren immer wieder damit gedroht, diesen Dialog zu beenden.

(dpa)
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