Rom und Italien fordern Entschuldigung Feyenoord-Randale: "Das ist eine Schande"

Rom · Nach den Ausschreitungen am Rande des Hinspiels der Europa-League-Zwischenrunde zwischen AS Rom und Feyenoord Rotterdam (1:1) am Donnerstag sind nach offiziellen Zahlen 28 Feyenoord-Hooligans festgenommen worden.

Feyenoord-Hooligans nehmen Rom auseinander
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Feyenoord-Hooligans nehmen Rom auseinander

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Foto: dpa, mau hm

13 italienische Polizisten und fünf Niederländer wurden verletzt. 19 Hooligans wurden wegen Verletzung von Sicherheitskräften, Verwüstungen und Widerstand gegen die Polizei im Schnellverfahren zu Haftstrafen bis zu 16 Monaten und zu Geldstrafen bis zu 45.000 Euro verurteilt.

"Was in diesen Stunden passiert, ist eine Schande", erklärte Roms Bürgermeister Ignazio Marino. Italiens Premierminister Matteo Renzi forderte eine Entschuldigung von Feyenoord: "Was in Rom passiert ist, ist inakzeptabel. Der einzige Pressebericht, den Feyenoord herausgeben muss, hat nur fünf Buchstaben: Scusa (Entschuldigung). Wir werden mit größter Strenge gegen die Hooligans vorgehen."

Am späten Donnerstagabend verurteilte Feyenoord-Direktor Eric Gudde die Ausschreitungen und entschuldigte sich. Die Zwischenfälle haben offenbar auch ein Nachspiel im niederländischen Parlament. Einige Abgeordnete wollen von der Regierung wissen, ob die Hooligans nach Straftaten im Ausland in den Niederlanden Auflagen wie zum Beispiel eine Meldepflicht erhalten können.

Feyenoord-Rotterdam-Hooligans randalieren vor Spiel bei AS Rom
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Feyenoord-Hooligans randalieren vor Spiel in Rom

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Foto: dpa, drn ks

Nach einem Bericht der Tageszeitung "De Volkskrant" befanden sich unter den Randalierern mehrere Feyenoord-Fans, die mit einem Stadionverbot in den ganzen Niederlanden belegt sind. In Fanshops des AS Roma hätten sie jedoch problemlos Eintrittskarten für das Spiel kaufen können.

Bei einer Massenschlägerei an der Piazza di Spagna war es am Donnerstagnachmittag zu Verwüstungen gekommen. Außerdem wurde der Brunnen "Fontana della Barcaccia" beschädigt und mit Bierdosen sowie Flaschen beschmutzt. Das Denkmal, das der Barock-Architekt Pietro Bernini entworfen hatte, war erst vor kurzem restauriert worden.

Für die Ausschreitungen sollen 200 Mitglieder des harten Kerns der Feyenoord-Fans verantwortlich sein. 6000 Niederländer waren nach Rom gereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. In der italienischen Hauptstadt galt vor dem Match die höchste Sicherheitsstufe, insgesamt 1300 Sicherheitskräfte waren im Einsatz.

(sid)
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