2:2 gegen Prag Theater um Heldt bringt Schalke aus dem Tritt

Das Manager-Theater um Horst Heldt hat Schalke 04 aus dem Tritt gebracht: Nach zwei klaren Siegen ließen die Königsblauen beim 2:2 (1:0) gegen Sparta Prag in der Europa League erstmals Punkte liegen, während hinter den Kulissen über die Zukunft des Sportvorstands geredet wurde. Die Gelsenkirchener haben als Tabellenführer der Gruppe K aber weiter beste Aussichten auf die K.o.-Runde.

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Franco Di Santo brachte den Bundesliga-Dritten bereits in der sechsten Minute mit seinem vierten Tor in der Europa League in Führung (6.). Kehinde Fatai (50.) und David Lafata (63.) drehten das Spiel zugunsten des tschechischen Vizemeisters, ehe der eingewechselte Leory Sane noch einen Punkt rettete (73.). Am 5. November treffen die beiden stärksten Teams der Gruppe in Prag erneut aufeinander.

"Prag hat den Ball gut laufen lassen. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen, leider hat es nicht gereicht. Am Ende hatten wir nicht mehr so viel Power", sagte Torschütze Sane bei Sky, und Weltmeister Benedikt Höwedes ergänzte: "Wir konnten teilweise nicht richtig zupacken. Insgesamt haben wir uns das Ergebnis selbst eingebrockt."

Vor dem Anpfiff war der nächste Akt im Schalker Manager-Theater über die Bühne gegangen. Zunächst traf Heldt den Klubboss Clemens Tönnies zum angekündigten Gespräch über seine Zukunft, dann trat der Aufsichtsrat zusammen. Über das Ergebnis wurde zunächst nichts bekannt. Heldts zum Saisonende auslaufender Vertrag soll nicht verlängert werden, als Nachfolger ist der Mainzer Christian Heidel im Gespräch, der allerdings von seinem Klub keine sofortige Freigabe erhält.

Noch keine Entscheidung über Heldts Zukunft

Nach der Partie äußerte sich Heldt: "Es hat ein konstruktives Gespräch gegeben. Über den Inhalt werden wir nichts bekannt geben. Wir benötigen noch ein zweites Gespräch, das wird zeitnah stattfinden. Es ist ergebnisoffen." Auch über den Zeitpunkt eines Abschieds sei nach wie vor nichts entschieden.

Fußball gespielt wurde auch - mit einer umgekrempelten Schalker Mannschaft. Trainer Andre Breitenreiter rotierte gleich auf fünf Positionen: Junior Caicara, Roman Neustädter, Sead Kolasinac, Kaan Ayhan und Pierre-Emile Höjbjerg kamen ins Team, Sascha Riether, Joel Matip, Dennis Aogo, Johannes Geis und Sane saßen zunächst auf der Bank.

Die Gelsenkirchener erwischten einen Start nach Maß: Nach einer Freistoßflanke von Ayhan köpfte Di Santo zum 1:0 ein. Es war bereits das vierte Europapokaltor des Argentiniers in dieser Saison, in der Bundesliga hat er dagegen noch nicht getroffen.

Es war der Auftakt für ein munteres Spiel, in dem auch der tschechische Vizemeister die Offensive suchte. Der 36-malige Meister, der Schalke im März 1973 im Europacup der Pokalsieger im Viertelfinale ausgeschaltet hatte (1:2, 3:0), unterstrich seine Ansprüche auf die K.o.-Runde. Die fast komplett umgestellte Schalker Abwehr bekam deutlich mehr zu tun als in den ersten beiden Gruppenspielen in Nikosia (3:0) und gegen Tripolis (4:0).

Die beste Chance der ersten Hälfte hatte indes auf der anderen Seite Höjbjerg, der an Torwart David Bicik scheiterte (31.). Schalke-Keeper Ralf Fährmann musste beim Schuss von Borek Dockal zupacken (40.).

Die Quittung dafür, nach der Führung zu wenig auf ein zweites Tor gedrängt zu haben, bekam das Breitenreiter-Team nach der Pause: Fatai nutzte ebenso eine Unaufmerksamkeit der Schalker Abwehr wie der eine Minute zuvor eingewechselte Lafata. Breitenreiter brachte Geis und Sane - mit Erfolg: Nach Pass von Di Santo gelang Jungstar Sane der Ausgleich.

(sid)
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