Porto - BVB 0:1 Dortmund siegt in Portos Drachenhöhle

Borussia Dortmund hat die Höhle des Drachen erobert und ist dem letzten fehlenden Pokal im Trophäenschrank einen Schritt näher. Der BVB gewann das Zwischenrundenrückspiel in der Europa League beim FC Porto im Estadio Dragao ohne große Mühe 1:0 (1:0) - dabei gerieten die Borussen nach dem 2:0 im Hinspiel trotz einiger Fehler zu keiner Zeit in Bedrängnis.

Porto - Dortmund
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"Wir sind weiter, das ist das Wichtigste", sagte Torwart Roman Bürki bei Sport1: "Heute war es nicht das, was wir von uns erwarten, es waren viele Fehlpässe dabei. Aber wir haben Porto auswärts geschlagen. Das spricht für die Mannschaft." Auch Julian Weigl sparte trotz des Erfolgs nicht mit Kritik: "Wir hätten es uns viel einfacher machen können, dieses Spiel müssen wir analysieren."

Am Freitag (13.00 Uhr/Sky und Eurosport2) wird in Nyon der Achtelfinalgegner gezogen, auch das Traumlos FC Liverpool mit Jürgen Klopp ist weiter im Topf. Der BVB könnte der fünfte Verein und der zweite deutsche Klub neben Bayern München werden, der alle drei Europapokale gewonnen hat.

Ein kurioses Tor in der 23. Minute beruhigte die Schwarz-Gelben und raubte den Portugiesen die Hoffnung. Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang schoss nach einem Konter aus Abseitsposition an die Querlatte, von dort prallte der Ball ans Knie von Portos Torhüter Iker Casillas und schließlich ins Tor der Gastgeber. Die UEFA entschied auf Eigentor des Idols von Real Madrid. Ab diesem Moment hätte Porto vier Tore für die Wende gebraucht.

Die Borussia begann im imposanten Betonbau des Drachenstadions fahrig. Im Aufbau unterliefen Ilkay Gündogan und Julian Weigl Fehlpässe, auch die Abstimmung in der umformierten Abwehr stimmte anfangs nicht. Porto war zu schwach, dies auszunutzen - und beim ersten vernünftig ausgespielten BVB-Konter flankte Henrich Michitarjan von rechts auf Marco Reus, der an Casillas scheiterte. Dann kam Aubameyang, der Ball lag im Tor.

Porto hatte nach der enttäuschenden Leistung im Hinspiel fast verzweifelt versucht, sich Mut zu machen. Die Sporttageszeitung A Bola half dabei und druckte am Donnerstag unter der Überschrift "E possivel!" (Es ist möglich!) die größten Siege des 27-maligen Meisters im Europapokal. Das Spiel zog die Fans dennoch nicht ins Stadion - die Choreographie unter dem Titel "Niemals aufgeben" war im zu zwei Dritteln gefüllten Stadion löchrig. Auch das lange ideenlose Spiel der Gastgeber drückte die Stimmung, zu hören waren fast nur die 3000 BVB-Fans.

Zur Halbzeit nahm Trainer Thomas Tuchel seinen Kapitän Mats Hummels und Gündogan vom Feld, Neven Subotic und Nuri Sahin kamen ins Spiel. Die Borussia verlor dadurch für 15 Minuten ihre zwischenzeitlich wiedererlangte Ordnung. Torhüter Bürki musste gegen Vincent Aboubakar (55.) klären, mehrmals fehlte Porto nicht viel zum Ausgleich. Kurz vor der Pause hatte Bürki, der den sonst im Europapokal gesetzten Roman Weidenfeller (grippaler Infekt) vertrat, bereits sensationell einen Kopfball von Silvestre Varela pariert (42.). Für den BVB trafen noch Aubameyang (63.) und Mchitarjan (77.), jedoch wurden beide Tore wegen Abseitsstellungen nicht anerkannt. Mchitarjan (90.+1) traf zudem den Pfosten.

Tuchel war zu mehreren Umstellungen gezwungen gewesen. Lukasz Piszczek hatte sich im Abschlusstraining verletzt, ihn ersetzte rechts in der Abwehr Weltmeister Matthias Ginter. Sven Bender verteidigte anfangs innen neben Hummels für den verletzten Sokratis.

(old/sid)
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