Dortmund - Tottenham 3:0 Dortmund führt harmlose Spurs vor

Dortmund · Borussia Dortmund hat das mit Spannung erwartete Achtelfinal-Hinspiel gegen Tottenham Hotspur klar für sich entschieden. Dank Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang landeten die Westfalen im Duell der Tabellenzweiten einen klaren 3:0 (1:0)-Erfolg und stehen mit einem Bein im Viertelfinale.

Borussia Dortmund führt Tottenham Hotspur vor
Foto: dpa, jhe htf

Der deutsche Fußball hat ein neues Lieblingsmodell. Es besteht aus einer variablen Dreier- bis Fünfer-Abwehrkette. Sie ermöglicht eine starke Defensive, und sie verkürzt den Außenspielern den Weg in den Angriff. Borussia Dortmund hat diese Taktik gegen die Bayern in der Bundesliga mit großem Erfolg erprobt. Und der BVB setzte sie auch im Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Tottenham Hotspur ein. Ebenfalls mit Erfolg. Nach dem 3:0-Sieg ist das Viertelfinale in Reichweite.

Auf den zumindest von Manchester City heiß umworbenen Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan mussten die Dortmunder verzichten. Der Spielgestalter meldete sich ab, nachdem er im Training einen Schlag auf den Fuß erhalten hatte. Aber auch ohne ihren Taktgeber kamen die Gastgeber sehr gut ins Spiel. Die variable Defensivkette brachte schon von hinten viel Struktur in den Aufbau. Veredelt wurden diese Ansätze von Henrich Mchitarjan, der häufiger als sonst in der Mitte auftauchte, und Gündogans Stellvertreter Gonzalo Castro. Sie machten das Spiel schnell, und mit den Positionswechseln der Dortmunder Angreifer kam Tottenhams Abwehr überhaupt nicht klar.

Das Tempospiel blieb nicht Dortmunds einziger Trumpf. Sehr im Unterschied zu früheren Jahren wurden Angriffe unterbrochen, wenn sie ein wenig aussichtslos zu werden schienen. Der BVB wechselte die Geschwindigkeiten, spielte auch mal gemütlich über die hinteren Stationen und suchte die Lücken. Die 1:0-Führung vereinte beide Tugenden. Die Offensivabteilung erkämpfte weit in der gegnerischen Hälfte den Ball. Dann würde der Ball am Strafraumeck in aller Ruhe so lange gepasst, bis Marcel Schmelzer alle Zeit der Welt für eine Flanke hatte. Pierre-Emerick Aubameyang musste die präzise Vorarbeit nur noch mit einem Kopfball in die Maschen vollenden. Und hätte Marco Reus seinen Freistoß kurz vor dem Wechsel ein bisschen mehr nach innen geschossen, wäre die Geschichte schon zur Halbzeit erzählt gewesen.

So aber blieb der Tabellenzweite der englischen Premier League in der Begegnung. Vor allem in der ersten Hälfte hatte er lediglich artig bestaunt, was der Bundesliga-Zweite auf dem Rasen so machte. Dortmund ließ Tottenham auch nach dem Wechsel wenig Gelegenheit zur Entfaltung. Im Gegenteil: Früh hatten Aubameyang und Castro die Chance zum zweiten Treffer. Aus schwierigem Winkel traf Castro nur den Pfosten.

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Wie so viele gute BVB-Momente war auch dieser von Mkhitaryan eingeleitet worden. Und bevor noch Unruhe aufkommen konnte, weil das zweite Tor so lange auf sich warten ließ, packte Reus seine Art von Kabinettstückchen aus. Eine vom eingewechselten Neven Subotic verlängerte Castro-Flanke schmetterte er von der Grundlinie zum 2:0 ins Netz. Reus war so richtig auf den Geschmack gekommen und erhöhte nach einer förmlich hereingestreichelten Flanke von Castro auf 3:0. Erst danach musste Dortmunds Schlussmann Roman Weidenfeller zum ersten Mal so etwas wie Torwartarbeit verrichten. Auch das erzählt die Geschichte dieses Abends

(RP)
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