Nach 3:0 gegen Tottenham Aubameyang nennt Gerüchte um Wechsel zu Real "Bullshit"

Dortmund · Pierre-Emerick Aubameyang schien sichtlich amüsiert. Die Frage nach den jüngsten Spekulationen über seinen angeblich im Sommer anstehenden Wechsel zu Real Madrid quittierte der Torjäger von Borussia Dortmund mit einem schelmischen Lächeln: "Bullshit."

Borussia Dortmund jubelt nach Gala gegen Tottenham Hotspur
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BVB jubelt nach Gala gegen Tottenham

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Foto: dpa, jhe

Und auch Thomas Tuchel schenkte nach der 3:0 (1:0)-Gala seines Teams im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Tottenham Hotspur entsprechenden Medienberichten nur wenig Beachtung. Beiläufig verwies der BVB-Coach auf die bis 2020 fixierte Zusammenarbeit mit Aubameyang: "In die Zukunft kann ich zwar nicht sehen. Aber ich bin sehr glücklich, dass er einen langen Vertrag bei uns hat."

Die Dortmunder werden auch in den kommenden Wochen mit ähnlichen Schlagzeilen leben müssen. Wer so famos aufspielt wie beim überraschend mühelosen Erfolg über die "Scheinriesen" aus Tottenham, weckt das Interesse diverser Vereine. Nicht nur Aubameyang gilt nach seinem 33. Saison-Pflichtspieltreffer vielerorts als Wunschspieler. Nicht minder begehrt ist Marco Reus, der nach zuletzt mäßigen Leistungen gegen die braven "Spurs" zwei Tore (61./70.) beisteuerte. "Der Ausverkauf wird schon seit 2012 proklamiert", kommentierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc leicht gereizt, "einen Ausverkauf wird es nicht geben."

Auf die Leistung des Teams haben die anhaltenden Störgeräusche bisher keinen negativen Einfluss. Obwohl keine deutsche Mannschaft in dieser Saison mehr Pflichtspiele (42) bestritten hat, strotzt die Borussia vor Tatendrang und beweist Woche für Woche verblüffendes Stehvermögen. Nur fünf Tage nach dem umkämpften Bundesligagipfel gegen den FC Bayern (0:0) wurde die beste Abwehr Englands phasenweise düpiert. Nur die schwache Chancenverwertung verhinderte einen noch höheren Sieg. Tuchel machte aus seinem Stolz keinen Hehl: "Es war eine fast perfekte Leistung. In der zweiten Halbzeit waren wir komplett dominant."

Die noch in der Hinrunde als Torfabrik gefeierten Dortmunder überzeugen mittlerweile auch in der Defensive. In immerhin neun der zwölf Partien seit der Winterpause blieben sie ohne Gegentreffer. Nicht zuletzt deshalb sollte im Rückspiel gegen die "Spurs" am kommenden Donnerstag nichts mehr schiefgehen. Dennoch vermied Außenverteidiger Marcel Schmelzer Aussagen zum möglichen Lieblingsgegner für das Viertelfinale: "Wir sind noch nicht durch. In London wird die Bude brennen und es wird ein ganz anderes Spiel werden als zuhause."

Doch vor der Reise an die gefürchtete White Hart Lane muss der BVB noch eine weitere knifflige Aufgabe auf nationaler Bühne lösen. Schließlich steht am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) das Duell gegen den Tabellenfünften aus Mainz an. "Das wird eine ganz schwierige Partie, die haben nicht umsonst die Bayern geschlagen", sagte Schmelzer mit Verweis auf den 2:1-Erfolg der Mainzer Anfang März in München.

Fraglich ist der Einsatz von Sven Bender, der gegen Tottenham verletzt ausgewechselt werden musste. Darüber hinaus droht ein neuerlicher Ausfall von Ilkay Gündogan wegen einer Fußprellung. "Ich kann nicht sagen, ob er am Sonntag spielen kann. Wir müssen abwarten.
Vielleicht kann ein Spezialschuh Abhilfe schaffen", sagte Tuchel.

(seeg/dpa)
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