Nur 1:1 gegen Türkei Niederlande bangt um Ticket für EM

Düsseldorf · Beim Blick auf die Tabelle der EM-Ausscheidung musste Guus Hiddink kurz schlucken, dann gab sich der niederländische Bondscoach wieder kämpferisch. "Hätten wir dieses Spiel verloren, hätten wir den Zugriff auf die Qualifikation verloren. Am Ende kann das noch ein sehr wichtiger Punkt sein", resümierte der 68-Jährige nach dem 1:1 des WM-Dritten in der Amsterdam Arena gegen die Türkei. Doch Fakt ist: Bei fünf Punkten Rückstand auf Tabellenplatz zwei ist die Teilnahme der Elftal an der EM in Gefahr geraten.

FC Bayern München: Arjen Robben muss verletzt vom Platz
7 Bilder

Robben muss gegen Gladbach verletzt vom Platz

7 Bilder

Der Schalker Klaas-Jan Huntelaar, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Schuss von Kapitän Wesley Sneijder ins türkische Tor abfälschte, sorgte dafür, dass die Situation für Oranje zur Halbzeit der Qualifikation nicht schon fast aussichtslos ist. "Dieser Punktverlust liegt nicht am Bondscoach. Er muss es mit den Mitteln tun, die er hat", sagte Sneijder unter Hinweis auf die Personallage des Teams, in dem mit Arjen Robben und Robin van Persie zwei Säulen wegen Verletzungen nicht zur Verfügung standen. Rücktrittsforderungen an die Adresse des Louis-van-Gaal-Nachfolgers blieben weitgehend aus. "Natürlich kriege ich diese Mannschaft wieder in Gang, ich weiß nur noch nicht genau wie", sagte Hiddink.

Solche Probleme haben die Italiener nicht. Dennoch drohte in Sofia die erste Niederlage in einem Wettbewerbsspiel gegen Bulgarien seit 1968, ehe ein gebürtiger Brasilianer bei seinem Debüt für die Azzurri doch noch zum 2:2 traf. Nach seinem gelungenen Einstand konnte sich Joker Eder einen Seitenhieb auf die Nörgler in seiner Wahlheimat nicht verkneifen. "Die Widmung meines Tors? Allen, die nicht mit ausländischen Spielern im Nationalteam zufrieden sind", sagte der 28-Jährige in Richtung von Roberto Mancini. Der Coach von Inter Mailand hatte sich jüngst mit den Worten "die italienische Nationalelf muss italienisch sein" klar gegen den Einsatz von im Ausland geborenen Spielern ausgesprochen.

Titelverteidiger Spanien überstand den Qualifikations-Auftakt zwar unbeschadet, erntete für den 1:0-Sieg gegen die Ukraine in Sevilla aber keinen Beifall. "Spanien bleibt matt", titelte "El País", "Ein Tor und danach viel Angst", schrieb das Sportblatt "As", und sogar Trainer Vicente del Bosque übte Kritik: "Das Spiel hinterlässt bei uns einen schlechten Geschmack."

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort