EM-Qualifikation Spielabbruch in Montenegro sorgt für erneuten Skandal

Moskau · Die Europäische Fußball-Union (Uefa) wartet nach dem von Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) verfügten Abbruch des EM-Qualifikationsspiels zwischen Montenegro und Russland am Freitagabend auf den Bericht des Unparteiischen sowie des Uefa-Delegierten.

Skandalspiel in Montenegro – Igor Wladimirowitsch Akinfejew getroffen
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Russischer Torwart Akinfejew von Feuerwerkskörpern getroffen

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Dies teilte die Uefa mit. Anschließend wird ein Ermittlungsverfahren wohl gegen den montenegrinischen Fußball-Verband eingeleitet. Das Spiel gegen Russland dürfte für Montenegro mit 0:3 als verloren gewertet werden. Möglicherweise erhält der Verband allerdings noch weitere Sanktionen in Form einer Platzsperre für künftige Heim-Länderspiele.

Der 36 Jahre alte Referee Aytekin hatte die Begegnung in der 67. Minute wegen schwerer Zuschauerausschreitungen sowie Auseinandersetzungen zwischen den Spielern beider Mannschaften auf dem Platz abgebrochen. Aytekin hatte die Partie in Podgorica bereits in der zweiten Minute für rund eine halbe Stunde unterbrechen müssen, da der russische Nationaltorhüter Igor Akinfejew von einer Leuchtrakete am Kopf getroffen worden war und anschließend lange behandelt wurde. Er erlitt offenbar Verbrennungen und musste behandelt werden.

Letztendlich musste Akinfejew beim WM-Gastgeber von 2018 aber gegen Ersatzkeeper Juri Lodigin ausgetauscht werden, ehe Aytekin in Absprache mit dem Uefa-Delegierten zunächst die Partie fortsetzte. Nach 66 Minuten wurde erneut ein russischer Spieler von einem Gegenstand getroffen, zudem bekamen sich die Spieler und Ersatzspieler in die Haare. Vorangegangen war eine Strafstoßentscheidung Aytekins zugunsten der Russen, für die Roman Schirokow aber verschoss. Nach erneuten Rudelbildungen brach der deutsche Referee das Spiel endgültig ab.

Es war nicht der erste Zwischenfall in der laufenden EM-Qualifikation. Im Oktober war das Spiel zwischen Serbien und Albanien abgebrochen worden. Auslöser war eine per Fernsteuerung ins Stadion gelenkte Drohne, an der eine Fahne mit einer Abbildung Großalbaniens befestigt war. Danach kam es zu Ausschreitungen. Die Uefa wertete die Partie nachträglich mit 3:0 für Serbien, zog aber gleichzeitig den Gastgebern diese drei Punkte wieder ab. Beide Verbände wurden außerdem mit einer Geldstrafe von jeweils 100.000 Euro belegt.

(sid/dpa)
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