Gruppe F klar im Vorteil Wirrer Modus verzerrt Wettbewerb

Meinung | Düsseldorf · 16 Mannschaften waren der europäischen Fußball-Union zu wenig. 32 Teams sind ihr aber zu viel. Also haben sich die Uefa-Oberen eine EM-Endrunde mit 24 Teilnehmern ausgedacht. Das bringt mehrere Fallstricke mit sich – vor allem aber Ungleichheit und Wettbewerbsverzerrung.

Die besten Gruppendritten der EM
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Foto: dpa, sam

16 Mannschaften waren der europäischen Fußball-Union zu wenig. 32 Teams sind ihr aber zu viel. Also haben sich die Uefa-Oberen eine EM-Endrunde mit 24 Teilnehmern ausgedacht. Das bringt mehrere Fallstricke mit sich — vor allem aber Ungleichheit und Wettbewerbsverzerrung.

Gruppendritte erweitern nun das Feld um -erste und -zweite im Achtelfinale. Um auf 16 Teams zu gelangen, kommen die vier besten Dritten weiter, zwei scheiden aus. Im Gegensatz zu den Gruppentabellen gibt es in der nach Abschluss der Vorrunde erstellten internen Tabelle der Dritten logischerweise keinen direkten Vergleich. Die Kriterien der Platzierung sind

  1. Punkte
  2. Tordifferenz, bei Gleichheit erzielte Tore
  3. Fairplay-Verhalten (Gelbe und Rote Karten im Turnier)
  4. Uefa-Koeffizient. Dadurch wird es komplex und ungleich.

Gegner: Im Achtelfinale treffen nun vier Gruppenzweite aufeinander, zwei Erste treffen auf zwei Zweite, vier Erste treffen auf vier Dritte. Die Willkür der Gegner untermalt die Uefa durch eine Tabelle.

Losglück: Es ist Usus, dass die beiden Partien eines letzten Gruppenspieltags gleichzeitig ausgetragen werden. So wird Wettbewerbsgleichheit gesichert. Das führt die Uefa mit dem neuen Modus ad absurdum. Denn: Die Gruppendritten von Gruppe A (gestern) und B (heute) können nicht wissen, welche Punktzahl und Tordifferenz für den Achtelfinaleinzug reichen wird. Die in Gruppe F gelosten Teams schließen die Vorrunde am Mittwoch ab und können ganz gemütlich abwarten, welches Ergebnis zum Weiterkommen benötigt wird. Das verzerrt den Wettbewerb.

Ungewissheit: Zudem freut sich der Dritte der Gruppe A auf ein mögliches Achtelfinale, bleibt in Frankreich, bereitet sich darauf vor. Es kann aber passieren, dass er am Donnerstagabend doch abreisen muss, wenn vier Dritte mehr Punkte geholt haben sollten.

(erer)
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