Österreich, Wales und Nordirland Kleine Nationen haben EM vor Augen

Drei Nationalteams haben sich frühzeitig für die EM in Frankreich qualifiziert. Weitere können am nächsten Spieltag folgen. Vor allem kleine Nationen sorgen in der Qualifikation für Furore.

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England, Tschechien und Island sind durch - für andere Nationalteams ist die EM in Frankreich zum Greifen nah. Kleinere Nationen wie Wales oder Nordirland profitieren dabei von der Ausweitung auf 24 statt 16 teilnehmenden Mannschaften. Auch Italien hat beste Chancen auf das frühzeitige Ticket.

"Die EM ist greifbar nahe. Italien, es ist fast geschafft", titelte "Tuttosport" am Montag erleichtert, und auch der "Corriere dello Sport" meinte: "Italien ist schon mit einem Fuß in Frankreich." Die Italiener haben nach dem wenig überzeugenden 1:0-Sieg gegen Bulgarien als Erster der Gruppe H mit 18 Punkten eine sehr gute Ausgangsposition für die beiden abschließenden Spiele in Aserbaidschan und gegen Norwegen im Oktober. Verteidiger Giorgio Chiellini lobte sein Team: "Wir haben mit einer sehr guten Leistung einen Schritt nach vorne gemacht. Darauf können wir im Oktober aufbauen."

Für Österreich ist die Teilnahme an der Europameisterschaft im kommenden Sommer quasi nur noch Formsache. Das Team des früheren Bundesliga-Trainers Marcel Koller braucht aus drei Partien in der Gruppe G nur noch einen Zähler. Den möchten sich die Kicker aus der Alpenrepublik am Dienstag in Schweden holen. "Jetzt können wir es aus eigener Kraft schaffen", meinte der Schweizer Koller nach dem 1:0-Sieg in Wien gegen Moldawien.

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In der Quali für die EM 2012 war Österreich noch gescheitert. Jetzt gibt es in Deutschlands Nachbarland einen wahren Hype um das Nationalteam. Obwohl Moldawien kein namhafter Gegner war, war das Ernst-Happel-Stadion ausverkauft. Der ORF erzielte bei der Liveübertragung eine Spitzenquote von bis zu 1,131 Millionen Zuschauern. Attraktiv spielt das Team, in dessen Startelf gegen Moldawien fünf Bundesliga-Profis standen, indes nicht. Vor allem Effizienz und defensive Konsequenz sind die Stärken. "Wir müssen nicht 3:0 gewinnen, ein 1:0 reicht auch", sagte Koller.

Euphorie herrscht auch in der Schweiz. Das verrückte und bei den Eidgenossen als historisch eingestufte 3:2 gegen Slowenien nach 0:2-Rückstand hat die Chancen auf ein Frankreich-Ticket stark erhöht.

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Gewinnen die Schweizer am Dienstag bei den bereits qualifizierten Engländern in London, sind die Playoffs gesichert. Würde parallel Slowenien gegen Estland Remis spielen, ist die EM-Teilnahme fix.

"Wir wollen in London wieder alles geben. Gegen Slowenien mussten wir, in England dürfen wir gewinnen", sagte Herthas Valentin Stocker. "Wir wollen und werden alles daran setzen, dass wir Wembley nicht mit leeren Händen verlassen müssen", kündigte der Berliner Mittelfeldspieler an.

Für Schottland bleibt die EM wohl ein unerfüllter Traum, bei den britischen Nachbarn Nordirland und Wales ist sie voraussichtlich bald Realität. Die Fans in Nordirland warten seit fast drei Jahrzehnten auf ein großes Turnier: 1958, 1982 und 1986 nahm das kleine Land an der WM teil.

Am Montagabend könnte der nächste Coup folgen: Ein Sieg gegen Ungarn reicht dem Tabellenführer der Gruppe F für seine erste EM-Endrunde. "Das wäre ein gewaltiger Schub für die Fans, den Fußball und das gesamte Land", meinte Gary McAllister vom nordirischen Supporters-Club. Schon jetzt seien die Spieler Helden.

Fußball-Winzling Wales hätte das EM-Ticket schon am Sonntag buchen können. Doch die Briten, die nur noch einen Punkt für die erstmalige Teilnahme an einem großen Fußballturnier seit 1958 benötigen, spielten nur 0:0 gegen Israel. "Alle haben erwartet, dass wir gewinnen. Das war ein Anti-Höhepunkt, aber ein wichtiger Zähler", betonte Trainer Chris Coleman. Im Oktober wollen die Waliser die letzten Zweifel in Bosnien-Herzegowina und gegen Andorra beseitigen.

(dpa)
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