Hooligan-Krawalle Die Polizei versagt völlig bei der EM

Meinung | Marseille/Düsseldorf · Bei den Ausschreitungen von Hooligans in Marseille und Lille gibt die Polizei ein hilfloses Bild ab. Von der Aggressivität der Schläger schien sie überrascht.

Schwere Ausschreitungen bei WM und EM
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Schwere Ausschreitungen bei WM und EM

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Foto: afp, LN

Es ist gerade einmal sieben Monate her, dass bei Attentaten des IS in Paris 130 Menschen ums Leben gekommen sind - rund um das Fußball-Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland. Die Europameisterschaft sollte nun auch ein gigantisches Zeichen der Freiheit werden. Um diese zu schützen, sind mehr als 90.000 Polizisten im Einsatz.

Schon am ersten EM-Wochenende ist es dennoch zu Angriffen gekommen. Allerdings nicht wie befürchtet von sogenannten Gotteskriegern, sondern von völlig enthemmten Prügelknaben aus Russland und England, unterstützt von französischen Jugendlichen. Und auch Deutsche haben am Sonntag in Lille randaliert. Die Polizei wirkte in dem Chaos völlig überfordert und hatte die Lage nicht unter Kontrolle. Sie ließ die organisierten Hooligans einfach gewähren. Es wirkte, als sei sie vollkommen überrascht, mit welcher Aggressivität die Gewalttäter zuschlagen.

Das macht das Ganze noch viel unfassbarer. Wie konnten sich die Sicherheitskräfte so überrumpeln lassen? Es ist aber auch ein jämmerliches Bild für Europa, dass die Zusammenarbeit zwischen den Nationen und Behörden offensichtlich nicht klappt: Kriminelle müssen viel früher gestoppt werden.

(gic)
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