Deutsches Verteidiger-Duo Traumpaar Hummels und Boateng schon gegen Polen vereint?

Evian · Mats Hummels will am liebsten schon gegen Polen wieder seinen angestammten Platz in der Abwehr einnehmen. Künftig wird er auch im Verein an der Seite von Jerome Boateng spielen.

 Mats Hummels ist wieder fit und brennt auf einen Einsatz.

Mats Hummels ist wieder fit und brennt auf einen Einsatz.

Foto: afp, Desk

Cathy Hummels bringt sich bereits in Stimmung. "Ich übe schon mal den Torjubel", schrieb die Spieler-Gattin bei Instagram unter ein Foto, auf dem sie die Arme in die Luft streckt: "Ab Spiel Nummer zwei kann ich dann auch endlich live zusehen."

Möglicherweise ist die Vorfreude der 28-Jährigen in Bezug auf ihren Mann etwas verfrüht. Denn ob Mats Hummels im zweiten EM-Gruppenspiel der deutschen Weltmeister gegen Polen (21 Uhr/Live-Ticker) in St. Denis auf dem Platz stehen wird, ist offen. Über kurz oder lang wird er es aber tun und dann das deutsche (Abwehr)- Traumpaar bilden: Nicht mit Cathy, sondern mit Jerome Boateng, dessen Nachbar in der Innenverteidigung er ab der kommenden Saison auch beim Double-Gewinner Bayern München sein wird.

"Wenn Mats Hummels fit ist, haben wir das beste Innenverteidiger-Paar der Welt", sagte Kaiser Franz Beckenbauer der "Bild". Eine Meinung, die er nicht exklusiv hat. Der zu EM-Beginn verletzte Hummels meldete sich auch zurück. "Ja klar" sei er bereit für die Polen, ließ er nach dem 2:0 gegen die Ukraine verlauten: "Es schaut gut aus. Es ist kein Rückschlag gekommen."

Doch für Bundestrainer Joachim Löw gibt es keinen Grund, ein Risiko einzugehen. Hummels ist nach seinem Muskelfaserriss in der Wade erst am Wochenende ins Mannschaftstraining eingestiegen, das erste Spiel wurde gewonnen, und Vertreter Shkodran Mustafi verteidigte nicht nur wegen seines Tores auch in Hummels' Augen "hervorragend".

Auf die Frage, ob er sich Chancen ausrechne, auch gegen Polen zu spielen, rettete sich Mustafi in einen Witz. "Ich rechne mir nichts aus", sagte der 24-Jährige vom FC Valencia: "In Mathe war ich sowieso nicht der Beste."

Kaum ein Spieler hat in den vergangenen zwei Jahren eine solche Berg- und Talbahn erlebt wie Mustafi. Es kam eigentlich immer anders als gedacht. 2014 wurde er fast sensationell in den vorläufigen WM-Kader berufen, dann gestrichen und nach der Verletzung von Marco Reus zurückgeholt.

Er startete durch, machte drei der ersten vier Spiele, ehe ihn eine Verletzung stoppte. Nun kam er als Gesetzter, spielte in den Tests keine Minute, stand nach den Verletzungen von Hummels und Antonio Rüdiger plötzlich doch in der Startelf und wurde sogar Deutschlands erster EM-Torschütze. Löw lobte ihn für "sehr, sehr viele gewonnene Zweikämpfe", die Kollegen wie Toni Kroos ("Er war sehr, sehr stark") waren fast überschwänglich.

Ein oder zwei Wackler hatte Mustafi gegen die Ukrainer auch. Das Missverständnis bei einer Kopfballrückgabe zu Manuel Neuer kommentierte Kroos mit den Worten: "Erst hat er uns in Führung gebracht, dann hat er fast den Ausgleich gemacht." Doch die Probleme in der phasenweise massiv schwimmenden Abwehr lagen vor allem auf den Außen.

Bange müsste also weder Löw noch den deutschen Fans bei einem weiteren Einsatz von Mustafi sein. Dennoch warten alle auf die Vereinigung des Traumpaares Hummels/Boateng.

(sid)
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