Nach Schelte gegen BVB-Kollegen "Motzki" Hummels postet selbstironischen Tweet

Düsseldorf · Mats Hummels beweist bei Twitter Humor. Aus dem Flugzeug, mit dem die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch von Frankfurt/Main nach Dublin geflogen ist, twitterte der Abwehrspieler von Borussia Dortmund ein Foto, auf dem er neben Mannschaftskollege Ilkay Gündogan sitzt. Dazu schreibt Hummels: "With @Guendogan08 on the way to Ireland! #motzki".

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Foto: dpa, jhe

Dass Hummels dabei das Hasthag #motzki benutzt, zeugt von einer großen Portion Selbstironie. Nach der 1:5-Klatsche im Bundesliga-Gipfel beim FC Bayern München am vergangenen Sonntag hatte Hummels Kritik an seinen Vorderleuten geübt. "Ich weiß nicht, wieso sie die Bälle so ohne Druck spielen konnten, das ist tödlich", hatte Hummels nach den langen Pässe der Bayern, die zu zwei Gegentoren führten, erklärt.

Die Antwort Gündogans ließ nicht lange auf sich warten. "With #Motzki on the way to Ireland", twitterte der Mittelfeldspieler.

Auf der Pressekonferenz in Dublin vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Irland äußerte sich der Innenverteidiger zu seinem Tweet. "Ich gehe mit solchen Themen ironisch um. Im Freundeskreis wurde ich schon so genannt, dann habe ich das frech übernommen."

Daneben wählte Hummels auf der Pressekonferenz allerdings auch ernste Worte, um seine Aussagen nach den jüngsten PArtien von Borussia Dortmund zu verteidigen.

"Die Messlatte, was ein Skandal soll, ist erstaunlich niedrig geworden", sagte der Verteidiger. "Ich habe mit keinem Wort eine Grenze überschritten. Ich habe keine unlauteren Worte benutzt, sondern lediglich auf einen taktischen Fehler hingewiesen", sagte Hummels. Zudem habe er sich auch aus der Kritik nach den Partien gegen Darmstadt (2:2) und in München (1:5) selbst nicht ausgenommen. "Das wurde nicht geschrieben. Das hätte nicht reingepasst in die Story", meinte der Dortmunder.

Unterstützung bekam Hummels von Bundestrainer Joachim Löw. "Ein Kapitän kann diese Art von Kritik äußern. Das waren klare Worte, aber nicht gegen einzelne Spieler", sagte Löw. Auf die Stimmung bei der DFB-Auswahl habe das Thema keine Auswirkung gehabt.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte auf Hummels' Kollegenschelte am Dienstag mit Kritik reagiert. "Ich halte ganz viel davon — und ich hoffe, dass auch Mats das irgendwann so hält — dass wir diese Dinge intern aufarbeiten", sagte Watzke bei "Sport1" und fügte an: "Was ich Mats zu sagen habe, werde ich ihm persönlich sagen. Und wir müssen sicherlich mal reden."

Schon nach den Spielen bei 1899 Hoffenheim (1:1) und gegen Aufsteiger Darmstadt 98 (2:2) hatte Hummels deutliche Worte in der Öffentlichkeit gefunden. Sportdirektor Michael Zorc zeigte dafür wenig Verständnis: "Ich wäre froh, wenn Mats als Kapitän mit gutem Beispiel voran gehen würde, auch was die Kategorie Selbstkritik angeht."

Mit dem selbstironischen Tweet sollte die Sache nun endgültig ausgestanden sein.

(rpo/dpa)
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