Starkes Spiel in EM-Quali Reus zeigt den Weltmeistern, wie wichtig er ist

Tiflis · Ein Tor, zwei Lattentreffer und offensiv jederzeit brandgefährlich - Marco Reus tut dem Fußball-Weltmeister einfach gut. Auch Joachim Löw ist erleichtert, dass der Pechvogel des WM-Jahres im Nationaltrikot einen verheißungsvollen Neustart feiern konnte. "Wir alle sind schon froh, dass Marco Reus wieder zurück ist. Unser Spiel ist mit ihm variabler und auch gefährlicher", sagte der Bundestrainer nach dem 2:0-Erfolg in Tiflis gegen Georgien.

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Der 25 Jahre alte Dortmunder war der beste Mann auf dem Platz. Der verhinderte WM-Champion demonstrierte seine außergewöhnlichen Qualitäten und hätte sich eigentlich noch mit mehr Toren belohnen müssen, wie er selbstkritisch bemerkte. "Wir haben unheimliche viele Torchancen herausgespielt, schon vor dem 1:0. Auch an meine Person denke ich da. Da kann man schon früher das 1:0 machen", sagte Reus. Erst in der 39. Spielminute verwertete er seine dritte große Torchance zum Führungstor.

Reus bestätigte in dem EM-Qualifikationsspiel seinen Status als Mann für wichtige Treffer. Es war im 25. Länderspiel sein neuntes Tor, das siebte in einem Pflichtspiel und schon zum fünften Mal das richtungsweisende 1:0. Hinzu kamen zwei Schüsse an die Latte. Ein weiteres Mal reagierte Georgiens Torwart glänzend. Und bei einer Großchance zielte Reus knapp am Tor vorbei. "Wir hätten mehr Tore machen müssen, das ist das einzige, was man negativ sehen kann", resümierte der pfeilschnelle Angreifer vor dem Heimflug am Montag.

"In der Offensive sind wir mit ihm noch mal schwieriger auszurechnen, weil er verschiedene Positionen spielen kann", beschrieb Löw den Wert des torgefährlichen Angreifers. "Marco ist ein Spieler, der gerne in den Zwischenräumen agiert, der eine sehr gute offene Ballkontrolle hat und im Abschluss sehr gefährlich ist."

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Drei schwere Verletzungen am linken Fuß hatten bei Reus das Jahr 2014 negativ geprägt. Besonders bitter war die erste, einen Tag vor der Abreise der Nationalmannschaft zur WM nach Brasilien. Auch Löw erinnerte in Tiflis noch einmal daran: "Marco hatte ja in den letzten Monaten wahnsinnig viel Pech. Er hat viel Kraft und Energie aufgewendet, um wieder fit zu werden." Das ist er jetzt wieder. Tor gegen Australien, Tor in Georgien - 2015 begann für ihn top.

"Wir waren immer flexibel vorne, das hat ganz gut geklappt", urteilte Reus über den offensiven Schwung vor allem in der ersten Spielhälfte. Auffällig gut harmonierte er im Nationalstadion von Tiflis dabei mit Mario Götze, seinem Kumpel aus gemeinsamen Zeiten bei Borussia Dortmund. Der Bayern-Profi spielte ihn auch beim 1:0 frei. "Durch die Mitte mit ein bisschen Glück", wie Götze schilderte: "Da waren fünf, sechs Beine dazwischen, bis der Ball zu Marco gekommen ist."

Im Jubel waren Reus und Götze anschließend vereint. Nach dem Spiel aber trennten sich ihre Wege. Schon am Samstag werden sich die guten Freunde auf dem Fußballplatz wiedersehen - dann aber als Gegner beim Bundesliga-Hit Dortmund gegen Bayern.

(dpa)
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