Bewerbung für EM 2024 DFB will aus Hamburgs "Nein" zu Olympia lernen

Das "Nein" der Hamburger zur Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 wird Auswirkungen auf die deutsche Kandidatur für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 2024 haben.

Fragen und Antworten zum Nein der Hamburger im Referendum
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Foto: dpa, dbo nic bra

Die derzeit amtierende Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) betonte am Tag nach dem Referendum in Hamburg, dass die Gründe für die Ablehnung der Bevölkerung dringend in Betracht gezogen werden müssten.

Es sei "unerlässlich, dass sehr gründlich Ursachenforschung betrieben wird", sagte DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball - sein Amtskollege Rainer Koch ergänzte: "Wir verschließen den Blick vor diesen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht und werden die Ergebnisse des Referendums genau analysieren." Der DFB müsse bei der Bewerbung auch auf die Vorbehalte der Bevölkerung eingehen, sagte Rauball.

Der DFB hatte am 24. Oktober 2013 auf seinem Bundestag in Nürnberg beschlossen, sich für die EURO 2024 zu bewerben - das Turnier folgt der gesamteuropäischen EURO 2020, die in mehreren Ländern ausgetragen werden soll. Die Entscheidung über den Gastgeber fällt im Jahre 2017. Bislang interessiert sich für das Turnier mit 24 Mannschaften neben Deutschland nur die Türkei.

Rauball und Koch betonten, dass eine EM-Endrunde nicht mit Olympischen Spielen zu vergleichen sei. Es gebe deutliche Unterschiede, "die sicherlich auch bei der Bewertung der Bürgerinnen und Bürger eine Rolle spielen werden", sagte Rauball. Eine EM-Endrunde werde über einen Zeitraum von einem Monat "punktuell" an bestehenden Bundesliga-Standorten ausgetragen, nicht zwei Wochen lang in einer einzigen Stadt.

Bei einer EM-Endrunde "sind die Rahmenbedingungen andere" betonte auch Koch, auch die Finanzierungsfragen stellten sich nicht in der Form wie bei Olympischen Spielen. Zudem zeige, ergänzte Koch, "die starke Fußball-Bewegung an der Basis jedes Wochenende aufs Neue, wie groß die Begeisterung für den Fußball in Deutschland ist". Dies sei die "wichtigste Grundlage, wenn man sich für eine EM bewerben möchte", sagte Koch.

(ems/sid)
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