"Wie Tiere behandelt" Vardys Frau erhebt schwere Vorwürfe gegen Sicherheitskräfte

Marseille · Die Ehefrau des englischen Nationalstürmers Jamie Vardy hat nach den Krawallen am Rande des EM-Spiels zwischen England und Russland (1:1) massive Vorwürfe gegen die französischen Sicherheitskräfte erhoben.

 Rebekah Vardy sagt, sie hatte in Marseille Angst um ihr Leben.

Rebekah Vardy sagt, sie hatte in Marseille Angst um ihr Leben.

Foto: ap, FA

Sie habe sich von der Polizei bedroht gefühlt und wegen deren harten Vorgehens sogar um ihr Leben gefürchtet, wurde Rebekah Vardy von der Tageszeitung "Guardian" zitiert.

Vardy, die eigenen Angaben zufolge dem Tränengas der Polizei ausgesetzt war, warf den Behörden mangelnde Organisation vor und kritisierte die Sicherheitsvorkehrungen am und im Stadion als unzureichend. Die Polizisten hätten sie in "nackte Panik" versetzt, sagte sie. Ihre Gruppe, die sich im Vorfeld der Begegnung in einem Restaurant in Stadionnähe befand, habe sich nicht geschützt gefühlt, sondern bedroht.

Die englischen Fans hätten friedlich dem Spiel entgegengefiebert, als die Polizei plötzlich mit Tränengas angriff. Panik brach aus, die Fans wurden eingekesselt, Frauen schrien, Kinder kletterten auf Bäume. "Das gehört zu den schlimmsten Erfahrungen überhaupt bei einem Auswärtsspiel!", schrieb Vardy bei Twitter, sie und ihre Leute seien "wie Tiere behandelt" worden. All dies sei "schockierend", das Vorgehen der Polizeikräfte "erschreckend und unangebracht".

Noch während des Spiels habe sie, inzwischen im Stadion, ganz unter dem Eindruck der schlimmen Ereignisse gestanden. Dass die Randale auch dort losbrach, wunderte Frau Vardy nicht. Die Sicherheitsvorkehrungen seien viel zu lasch gewesen. "Ich kann nicht glauben, dass eine Nation, die erst kürzlich von Terroristen attackiert wurde, nicht besser vorbereitet ist."

Ihrem Mann habe sie erst nach dem Spiel von ihren Erlebnissen berichtet. Jamie habe sie darauf gebeten, kein Spiel der "Three Lions" mehr zu besuchen. Rebekah Vardy will dennoch wiederkommen. "Aber dann direkt ins Stadion."

(sid)
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