Erste Krawallmacher vor Gericht Neun Hooligans zu Haftstrafen verurteilt

Sechs Hooligans aus England, zwei aus Frankreich und einer aus Österreich sind zwei Tage nach den schweren Krawallen in Marseille zu Haftstrafen verurteilt worden. Gegen alle Männer wurde in Schnellverfahren zudem ein zweijähriges Einreiseverbot verhängt. Ein weiterer Franzose kam mit einer Bewährungsstrafe davon.

EM 2016: Hooligans liefern sich Straßenschlacht in Marseille
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Hooligans liefern sich Straßenschlacht

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Foto: ap, TH

Am längsten muss ein 29 Jahre alter Franzose ins Gefängnis, der wegen Diebstahls und Gewalt zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Der Österreicher muss fünf Monate absitzen. Für fast alle Rowdys ist es die erste Haftstrafe.

Russische Hooligans waren bei den schweren Ausschreitungen rund um das EM-Spiel zwischen England und Russland am Samstag (1:1) nicht in Gewahrsam genommen worden.

Der 29 Jahre alte Franzose wurde durch Videoaufnahmen überführt. Bei den Ausschreitungen am Alten Hafen schlug und trat der Mann demnach auf mindestens drei Personen ein, die nicht identifiziert wurden. Zudem stahl er eine Fahne sowie das Trikot eines englischen Fans.

Ein 41 Jahre alter Krankenpfleger aus England, der drei Monate ins Gefängnis muss, gab zu, ein Bierglas in Richtung Polizei geworfen zu haben. "Das war eine Dummheit. Meine Aufgabe ist es eigentlich, Menschen zu helfen. Ich wollte meinen Freunden imponieren", sagte er.

Dem zu zwei Monaten verurteilten 20 Jahre alten Koch, der in einem weißen T-Shirt der englischen Nationalmannschaft erschien, wurde vorgeworfen, einen Plastikbecher geworfen und Mitgliedern der Gendarmerie den Mittelfinger gezeigt zu haben.

"Ich entschuldige mich bei den Einwohnern und der Polizei von Marseille. Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort. So bin ich eigentlich nicht", sagte der Mann, bei dem ein Alkoholgehalt von 0,86 Promille festgestellt worden.

(jado/areh/sid/dpa)
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