EM ohne Real-Star Benzema aus Nationalteam verbannt

Der in eine Erpressungsaffäre verwickelte Fußball-Star Karim Benzema ist für die Nationalmannschaft Frankreichs gesperrt worden. Das gab der französische Verband FFF am Donnerstag in Paris bekannt.

Karim Benzema in Paris festgenommen
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Polizei nimmt Benzema in Paris fest

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Foto: afp, MA/QL

"Karim Benzema kann solange nicht berufen werden, bis sich die Situation ändert, bis es etwas Neues in seinem Fall gibt", erklärte FFF-Präsident Noël Le Graet: "Mathieu Valbuena ist das Opfer. Karim Benzema ist ein guter Kerl und steht bei Real Madrid außerhalb jeder Kritik, er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Ich verhänge nicht gerne Sanktionen, aber der Fußballverband kann das öffentliche Interesse nicht außer acht lassen." Laut Le Graet werde Benzema damit auch nicht bei der EM 2016 im eigenen Land spielen. Nationaltrainer Didier Deschamps habe die Entscheidung akzeptiert.

"Ich respektiere die Entscheidung und habe Vertrauen in unseren Präsidenten Noël Le Graët", schrieb Benzema auf Twitter.

Benzema war im Fall der Erpressung von Teamkollege Mathieu Valbuena zum Beschuldigten erklärt worden. Valbuena war im Juni mit der Veröffentlichung eines Sex-Videos bedroht worden, falls der Profi von Olympique Lyon nicht 150.000 Euro zahlt. Benzema wird der Komplizenschaft mit den Haupttätern beschuldigt. Ihm drohen mindestens fünf Jahre Haft.

Den Ausschluss von Benzema aus der Equipe Tricolore hatten in den vergangenen Tagen unter anderem Premier Manuel Valls und auch der Boss der Profiliga LFP, Frederic Thiriez, mehr oder weniger direkt gefordert. Ein großer Sportler müsse Vorbild sein, hieß es.

In einem Interview hatte Benzema vorige Woche seine Unschuld beteuert und eine Vorverurteilung beklagt. Man ziehe ihn "durch den Dreck" und behandele ihn "wie einen Verbrecher", sagte der mit 27 Toren in 81 Länderspielen erfolgreichste aktive "Les Bleus"-Goalgetter zum TV-Sender "TF1".

(old/dpa)
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