Islands Kult-Reporter Benediktsson "Das Turnier bedeutet alles für unser Land"

Nicht nur das isländische Fußball-Team hat bei der EM für Furore gesorgt. Auch Reporter Gudmundur Benediktsson erlangt europaweit Berühmtheit. Ein Turnier-Fazit aus persönlicher und sportlicher Sicht.

 Islands Kult-Reporter Gudmundur Benediktsson

Islands Kult-Reporter Gudmundur Benediktsson

Foto: Twitter @GummiBen

Mit seinem Kommentar der Spiele der isländischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM erlangte Gudmundur Benediktsson weit über die kleine Insel hinaus Kult-Status. Im Interview spricht der frühere Nationalspieler über die isländische Gefühlslage nach dem 2:5 im Viertelfinale gegen Frankreich und was das Turnier für ihn verändert hat.

Wie schaut Island so kurz nach dem Aus auf die vergangenen drei Wochen?

Gudmundur Benediktsson Das Turnier bedeutet alles für unser Land und unseren Fußball. Natürlich sind wir enttäuscht so kurz nach dem Aus, aber wir haben gegen das beste Team im Turnier gespielt. Wir mussten hoffen, dass Frankreich nicht seinen besten Tag erwischt und wir haben leider unsere schlechteste Leistung gezeigt. Wir sind so stolz auf unser Team, wir sind in unserem ersten Versuch gleich unter die besten Acht gekommen. Und am nächsten Morgen wachen wir hoffentlich auf und sind immer noch im Turnier.

Welchen Einfluss hat diese EM auf Island?

Benediktsson Wir haben unglaubliche Unterstützung von überall erfahren.
Natürlich ist es ein Märchen, wenn ein so kleines Land in diesem riesigen Turnier etwas erreicht. Das ganze Land hat zugeschaut, das ganze Land steht zusammen, unterstützt das Team. Obwohl Frankreich viel besser war und wir fünf Tore kassiert haben, waren unsere Fans 30 Minuten nach Abpfiff immer noch im Stadion und haben gesungen. Wir können uns wirklich nicht beschweren - es ist schwierig, die EM im ersten Versuch zu gewinnen.

Sie sind mit ihrem Kommentar weltweit berühmt geworden - was ändert sich für Sie persönlich?

Benediktsson Ich denke, es wird sich gar nichts ändern für mich. Am Morgen nach dem Spiel gegen Österreich hat mein Telefon um sechs Uhr angefangen zu klingeln. Aber ich mache nur meinen Job und ich versuche ihn so gut wie möglich zu erledigen. Ich liebe meinen Job und es ist ein Privileg, jeden Tag um den Fußball herum zu arbeiten.

(dpa)
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