Hooligan-Krawalle Elf der 43 in Gewahrsam genommenen Russen wieder frei

Die Ingewahrsamnahme russischer Staatsbürger in Südfrankreich hat eine kleine internationale Krise ausgelöst. Als "absolut inakzeptabel" bezeichnete Russlands Außenminister Sergej Lawrow die Polizei-Aktion, die am Dienstag in Zusammenhang mit den blutigen Ausschreitungen von Marseille durchgeführt worden war.

Marseille: Russische Hooligans stürmen England-Block
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Russische Hooligans stürmen England-Block

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Foto: ap, AF FP

Die Behörden hatten einen Reisebus gestoppt und zunächst alle 43 Insassen, die sich vermeintlich geweigert haben, Angaben zu ihren Personalien zu machen, festgesetzt. Am Mittwoch wurden 11 der 43 wieder freigelassen. Die anderen soll zumindest für 48 Stunden weiter in Gewahrsam bleiben. Das teilte die Polizei der Nachrichtenagentur AFP mit.

"Dass die Polizei einen Bus mit mehr als 40 russischen Fans stoppt, ist ein absolut inakzeptabler Vorgang", sagte Lawrow: "Sie wurden gezwungen den Bus zu verlassen, um ihre Dokumente und Identitäten überprüfen zu lassen."

Die vorübergehend Festgenommenen sollen in Verbindung mit den Krawallen am vergangenen Samstag rund um das Vorrundenspiel der Fußball-EM zwischen England und Russland (1:1) stehen. "Wir haben bei Etlichen Beweise für eine Beteiligung an den nicht zu akzeptierenden Gewalttaten gefunden", sagte der Präfekt des Departments Alpes-Maritimes, Adolphe Colrat.

Bei den Krawallen waren mindestens 35 Menschen verletzt worden waren. Ein Engländer befindet sich weiterhin in kritischem Zustand. Die in Gewahrsam genommenen Personen waren die ersten mit russischer Nationalität, die festgesetzt wurden.

Vier Festnahmen in Nizza

Nach den Ausschreitungen am vergangenen Samstag in Nizza mit sieben Verletzten hat die französische Polizei vier verdächtige Personen festgenommen. Nach Angaben des zuständigen Staatsanwaltes Jean-Michel Priest soll es sich dabei um vier Anhänger des französischen Erstligisten OGC Nizza handeln.

"Die vier Einwohner der Stadt sind bereits für Gewalttaten bekannt", sagte Priest der Nachrichtenagentur AFP: "Sie wurden wegen des Verdachts der versuchten gemeinschaftlichen Körperverletzung festgenommen."

Am Samstag war es vor der Begegnung zwischen Polen und Nordirland (1:0) zu Auseinandersetzungen gekommen. Nach Angaben der Polizei hätten einheimische Jugendliche nordirische Fans mit Flaschen beworfen. Zudem sei es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen.

(sid)
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