"Schicksalsspiel" gegen Ronaldo Drohendes Aus versetzt Österreich in Angst

In Österreich ist die Unruhe vor dem Spiel gegen Portugal enorm, gegen Cristiano Ronaldo und Co. droht das vorzeitige Aus.

EM 2016: die Bilder des Spiels Portugal - Österreich
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Portugal - Österreich: die Bilder

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Die Alpenrepublik schaut in den Abgrund. Der drohende EURO-Absturz versetzt Österreich in Angst, die Aufregung vor dem Duell gegen Superstar Cristiano Ronaldo ist enorm. Von "Schicksalsspiel" ist die Rede, die "Burschen" stünden "mit dem Rücken zur Wand", es könne nur noch ein "rot-weiß-rotes EURO-Wunder" helfen, jammern die Medien.

Nach der überraschenden Auftakt-Pleite gegen Ungarn (0:2) ist die Euphorie um David Alaba und Co. der großen Sorge gewichen, dass der Traum schon nach dem zweiten Spiel der Gruppe F am Samstag (21.00 Uhr/ im Live-Ticker) in Paris gegen Portugal geplatzt sein könnte. Der Goldenen Generation droht das peinliche Vorrunden-Aus - wie ihren Vorgängern bei der Heim-EM 2008.

EM 2016: David Alaba trifft nach 32 Sekunden den Pfosten
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Alaba trifft nach 32 Sekunden den Pfosten

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Doch während zu Hause längst der sportliche Ausnahmezustand ausgerufen ist, sprechen sich Spieler und Trainer in Frankreich weiter Mut zu. "Wir werden am Samstag zurückkommen", versprach Bayern Münchens Star Alaba den frustrierten Fans zwischen Salzburg und Wien.

"Wir wollen Vollgas geben und zeigen, woraus wir gemacht sind. Wir werden alles dafür tun, um noch länger hier beim Turnier zu sein", betonte Kapitän Christian Fuchs, dessen Söhnchen Anthony dem Papa auf der Titelseite der Kronenzeitung demonstrativ die Daumen drückte. Man habe gemeinsam verloren, ergänzte Trainer Marcel Koller, "wir werden auch gemeinsam aufstehen".

Von der guten Stimmung, die die Ösis vor dem EM-Start zur Schau gestellt hatten, ist allerdings nicht mehr viel übrig. Koller weiß um den Ernst der Lage. "Jetzt müssen wir gegen Portugal punkten, und es wäre gut, wenn wir drei Punkte holen", sagte der Schweizer.

EM 2016: Österreicher Aleksandar Dragović fliegt vom Platz
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Österreicher Dragovic fliegt vom Platz

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Dass es jetzt ausgerechnet gegen den dreimaligen Weltfußballer Ronaldo geht, macht die Aufgabe nicht einfacher. Auch wenn "CR7" beim Auftakt gegen Island (1:1) ebenfalls enttäuscht hatte - der Respekt der Österreicher vor dem Ausnahmefußballer ist groß. Dass Abwehrchef Aleksandar Dragovic wegen einer Gelb-Roten-Karte ausfällt, ist ein zusätzliches Handicap.

"Es wird darauf ankommen, seine Schnelligkeit zu unterbinden. Falls er Fahrt aufnehmen kann, ist es fast unmöglich, ihn zu stoppen", sagte Innenverteidiger Martin Hinteregger über Ronaldo. Der Gladbacher muss die Herkulesaufgabe mit seinem neuen Partner Sebastian Prödl lösen.

Noch schwerer wiegt allerdings der Ausfall von Spielmacher Zlatko Junuzovic. Anstelle des am Knöchel verletzten Bremers soll der junge Schalker Alessandro Schöpf (22) die Fäden ziehen. "Ich will der Mannschaft helfen. Wir haben eine riesengroße Chance - und es ist vielleicht unsere letzte."

Torjäger-Ikone Hans Krankl ist deshalb in großer Sorge. "Du hast so große Ambitionen und Ziele, dann dieser Dämpfer. Das Selbstvertrauen flutscht in den Keller", schrieb er in der Zeitung Österreich. Der einstige Bundesliga-Star Andreas Herzog meinte dagegen in der Krone, dass Ronaldo "genau richtig" komme: "Jetzt heißt es, über sich hinaus zu wachsen!"

(sid)
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