Suche nach Veh-Nachfolger Setzt Frankfurt auf Jens Keller und Alexander Schur?

Frankfurt/Main · Eintracht Frankfurt will so schnell wie möglich einen Nachfolger für den entlassenen Armin Veh präsentieren. Gehandelt wird über ein halbes Dutzend Kandidaten.

Jens Keller – Ex-Trainer vom FC Ingolstadt 04
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Das ist Jens Keller

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Foto: afp, ODD ANDERSEN

Retter verzweifelt gesucht: Mitten im Abstiegskampf wird beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt mehr als ein halbes Dutzend Kandidaten für den Posten des entlassenen Trainers Armin Veh gehandelt. Bei der großen Auswahl mit Markus Gisdol, Jens Keller, Kosta Runjaic und Co. gibt es nur ein Problem - aufgrund der bedrohlichen Tabellensituation muss der eine "Mr. Right" für die Diva vom Main schnellstmöglich gefunden werden.

"Eintracht Frankfurt ist kein Verein, der sich vom ersten Windstoß wegblasen lässt", sagte Vorstandsboss Heribert Bruchhagen (67), der den Tabellen-16. selbst nach der laufenden Saison verlassen wird. Damit seine 13 Jahre in Frankfurt nicht mit dem Abstieg enden, muss beim Veh-Nachfolger alles passen, spätestens am Mittwoch will die Eintracht den neuen Coach präsentieren.

Der ehemalige Hoffenheim-Trainer Gisdol (46) sagte am Sonntag im Sport1-Doppelpass "weder zu noch ab". Außerdem habe der Coach, der vor ziemlich genau drei Jahren die Kraichgauer als Feuerwehrmann in letzter Sekunde vor dem Gang in die 2. Liga bewahrt hatte, "nicht den unwahrscheinlichen Druck, jetzt irgendwo einzusteigen". In Hoffenheim wurde Gisdol im Oktober entlassen — weil dem Klub der Abstieg droht.

Runjaic (44) stand zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern an der Seitenlinie, er verließ die Roten Teufel im vergangenen September nach einem völlig missglückten Start. Den 44-Jährigen verbindet eine Freundschaft zu Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner (55), der Österreicher soll aber im Frankfurter Vorstand nicht besonders viele Fans haben — in der Bundesliga hat Runjaic noch nie gearbeitet, was auch für den früheren kroatischen Nationaltrainer Niko Kovac (44) gilt.

Ganz anders liest sich der Lebenslauf von Keller (45), der als Profi mit der Eintracht aufgestiegen war. Der Ex-Trainer von Schalke 04 war bei den Königsblauen für die besten Rückrunde der Vereinsgeschichte verantwortlich und coachte in der Champions League. Allerdings hatte Keller nach seinem Karriereende in Frankfurt verbrannte Erde hinterlassen: Ein eigentlich bestehender Anschlussvertrag für einen Posten abseits des Platzes wurde von Bruchhagen aufgelöst.

Dennoch berichtete die "Bild" am Montag von einer möglichen Doppelspitze mit Keller und A-Jugend-Trainer Alexander Schur. Der 44-Jährige war als Spieler über mehrere Jahre Eintracht-Kapitän und hat bei den Fans einen entsprechenden Stein im Brett. Ursprünglich gab es den Plan, Schur behutsam zum Veh-Nachfolger aufzubauen, damit er 2017 übernehmen kann. Doch dann kam die Krise.

Die Beförderung des Nachwuchsmanns, die in der Bundesliga inzwischen oft vollzogen wurde (Hoffenheim, Stuttgart, Mainz), ist bei der Eintracht eher schwer vorstellbar. Mehr Erfahrung hätte da Tayfun Korkut (41), der im Sommer angeblich schon mal Kandidat war, ehe doch Veh zurückgeholt wurde. Allerdings hinterließ der Ex-Profi bei seinem letzten Job bei Hannover 96 nicht unbedingt den nachhaltigsten Eindruck.

Zumindest in der 2. Liga ist das Jos Luhukay (52) schon oft gelungen, er führte Hertha BSC, den FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach zum Aufstieg. Als Feuerwehrmann hat sich der seit Februar 2015 auf Jobsuche befindende Coach aber noch nicht verdient gemacht — im Gegensatz zu Mirko Slomka (48) und Lucien Favre (58). Slomka hat allerdings schon abgesagt, und Favre, der seinerzeit Mönchengladbach rettete und zum Spitzenteam aufbaute, könnte für Frankfurt eine Nummer zu groß sein.

(spol/sid)
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