Wirbel bei Eintracht Frankfurt Kovac kritisiert Ben-Hatira für Dopingmittel-Foto — Nada ermittelt

Mit einem Foto hat Eintracht Frankfurts Änis Ben-Hatira für viel Ärger gesorgt. Auf dem Bild ist ein Dopingmittel zu sehen. Der Klub bestreitet, dass der Spieler das Mittel genommen hat. Die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada kündigt dennoch Ermittlungen an.

 Wirbel um Änis Ben-Hatira.

Wirbel um Änis Ben-Hatira.

Foto: dpa, fpt

Bundesliga-Profi Änis Ben-Hatira von Eintracht Frankfurt hat mit einem Foto aus einer Arztpraxis für viel Wirbel gesorgt. Die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada kündigte am Freitag gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" "weitere Ermittlungen und zeitnahe, gezielte Kontrollen" an. Die Eintracht bestritt bei der Pressekonferenz zum Spiel bei Darmstadt 98 jedoch ausdrücklich, dass der 27-Jährige ein verbotenes Dopingmittel eingenommen hat, das auf diesem Bild zu sehen ist.

Zu sehen sind auf auf einem Tisch eine Spritze, Ampullen und Kanülen. Ein Behälter ist mit dem Namen "Lipotalon" beschriftet. Das Medikament entählt den Wirkstoff Dexamethason, wie die Plattform "Fußballdoping" berichtet. Laut Nationaler Anti-Doping-Agentur (Nada) ist die orale, rektale, intravenöse sowie intramuskuläre Verabreichung des Wirkstoffs, einem Kortison, im Wettkampf verboten, es sei denn, man hat eine Ausnahmegenehmigung. Hat ein Spieler keine Ausnahmegenehmigung dafür, kann eine Einnahme als Doping gelten.

Ben-Hatira hatte am Donnerstag in dem sozialen Netzwerk Snapchat ein Foto gepostet, das neben einer Spritze, Kanülen und Ampullen auch einen Behälter mit der Aufschrift "Lipotalon" zeigt. Dieses Medikament hat eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung.
Es enthält aber auch einen Wirkstoff, der nach Angaben der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada von Profisportlern nur mit einer Ausnahmegenehmigung eingenommen werden darf.

"Genaues möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber weitere Ermittlungen und zeitnahe, gezielte Kontrollen sind jedoch ganz oben auf der Maßnahmenliste", sagte Nada-Geschäftsführer Lars Mortsiefer der "Süddeutschen Zeitung". Der Frankfurter Mediendirektor Markus Jestaedt betonte dagegen, dass Ben-Hatira dieses Mittel nicht eingenommen habe: "Das hat uns der Arzt bestätigt."

Der Mittelfeldspieler wurde vor der Entstehung des Fotos nicht vom Mannschaftsarzt der Eintracht behandelt, sondern bei einem anderen Mediziner. Den hatte er nach Klub-Angaben zur Behandlung einer Sprunggelenksverletzung aufgesucht.

Trainer Niko Kovac kritisierte Ben-Hatira ausdrücklich - für dieses Foto und auch für die Aussage, das Bundesliga-Derby am Samstag bei Darmstadt 98 sei "wie Krieg". "Das ist sicherlich sehr unglücklich gelaufen - beide Sachen", meinte Kovac bei der Pressekonferenz. "Da muss er noch sehr viel lernen."

(areh/dpa)
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