"Er freut sich, wenn St. Pauli gewinnt" Lieberknecht explodiert und attackiert Schiedsrichter

Braunschweig · Mit dem Spiel seiner Mannschaft war Torsten Lieberknecht mehr als einverstanden, mit der Leistung des Schiedsrichters dagegen eher nicht. Nach dem 2:2-Ausgleich in der vierten Minute der Nachspielzeit im Montagsspiel der 2. Bundesliga zwischen Eintracht Braunschweig und dem SC Freiburg redete sich der Trainer in Rage.

 Erlebte einen emotionalen Abend: Torsten Lieberknecht.

Erlebte einen emotionalen Abend: Torsten Lieberknecht.

Foto: dpa, alk tba

Es fing alles recht harmlos an. Als Torsten Lieberknecht sich noch einmal die letzte Szene des Spiels gegen den SC Freiburg am Sky-Mikrofon ansehen musste, lobte er den Spitzenreiter für dessen Qualität bei Standards.

"Er ist gut getreten, und das ist nunmal eine Stärke des SC Freiburg", analysierte Lieberknecht den Ausgleichstreffer der Breisgauer durch Marc-Oliver Kempf in der vierten Minute der Nachspielzeit — angezeigt waren drei Minuten Nachspielzeit.

"Deswegen ärgert es mich umso mehr, dass Freiburg noch einmal die Chance bekommt", sagt Lieberknecht weiter in einem normalen Ton. "Mit dem Freistoß angefangen und dann mit dem Eckball nochmal", sagte der Trainer und zeigte mit seinen Händen zu den "Tatorten" auf dem Spielfeld. "Wir haben ein sensationelles Spiel abgeliefert. Das ist total bitter für die Jungs", Lieberknecht weiter in ruhigem Ton.

Doch dann explodierte der Übungsleiter von jetzt auf gleich und kritisierte Schiedsrichter Patrick Ittrich aus Hamburg. Ohne Ankündigung lederte Lieberknecht los. "Wir haben in dieser Saison noch keinen Elfmeter bekommen. Und dann sitzt er in Hamburg wieder neben mir auf der Tribüne und freut sich, dass St. Pauli gewinnt."

Lieberknecht führte weiter aus: "Das ist eine Katastrophe! Wo war der Moment zu sagen: Drei Minuten Nachspielzeit? Gab es schwierige Verletzungen? Zwei Minuten, okay — aber wären es zwei Minuten gewesen, hätten wir es wahrscheinlich auch bekommen, das Tor."

Doch ebenso schnell wie Lieberknecht urplötzlich wie ein Vulkan ausbrach, beruhigte er sich offenbar auch wieder. Im Gespräch mit dem Unparteiischen analysierte der Coach der Niedersachsen nach seinem Wutausbruch vor den TV-Kameras die Szene, für die er einen Handelfmeter für sein Team eingefordert hatte, offenbar aber in aller Ruhe. "Lieberknecht war bei mir in der Kabine. Wir haben das Thema geklärt", sagte Ittrich.

Die Aktion, bei der Freiburgs Marc-Oliver Kempf den Ball versehentlich mit dem Oberarm touchierte, ließ der Referee zu Recht unbestraft. Und auch Lieberknecht sah das so: "Kein Elfmeter", sagte er.

Für die Braunschweiger geht es im Grunde um nichts mehr in dieser Saison. Mit 40 Punkten liegen die Niedersachsen auf Platz zehn, 16 Punkte hinter dem Relegationsrang zur Bundesliga und 13 Punkte vor dem Relegationsrang zur 3. Liga. In den letzten vier Saisonspielen treffen die Braunschweiger noch auf 1860 München, den 1. FC Nürnberg, den VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf.

(seeg/spol)
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