Sprachregelung sorgt für Verwunderung Spieler rätseln öffentlich über Effenbergs Maßnahmen

In Paderborn ist man mit sich und dem Fußball derzeit nicht ganz so zufrieden. Darum hat man sich an ein altes Mittelchen in der Branche erinnert und zur Steigerung der Motivation drei Spieler suspendiert. Mahir Saglik (32), Srdjan Lakic (32) und Daniel Brückner (34) dürfen in der Mannschaft des Bundesliga-Absteigers nicht mehr mitspielen.

 Daniel Brückner (rechts), Mahir Saglik und Srdjan Lakic wurden von Paderborns Trainer Stefan Effenberg suspendiert.

Daniel Brückner (rechts), Mahir Saglik und Srdjan Lakic wurden von Paderborns Trainer Stefan Effenberg suspendiert.

Foto: dpa, bse htf hpl

Die Betroffenen, so wurde offiziell verkündet, hätten schlechte Stimmung verbreitet. Diese Sprachregelung ist indes nicht intern besprochen worden und hat bei den Mitspielern für Verwunderung gesorgt.

Als Sky-Reporterin Esther Sedlaczek in der Pause der Partie zwischen den Ostwestfalen und Düsseldorf den gesperrten Süleyman Koc fragte, ob es daran gelegen habe, dass die Betroffenen Miesepeter gewesen seien, antwortete er: "Ach so?" Davon habe er so nichts gewusst. Sedlaczek fragte nach, und Koc redete los — weit entfernt vom typischen Blabla. So wurde aufgedeckt, wie zerrissen das Team nach der Entscheidung von Trainer Stefan Effenberg ist. Natürlich habe er mit den "drei Jungs gesprochen", super Typen seien das. "Es gab keine richtige Begründung, es hätte jeden treffen können", sagte Koc und blickte dabei maximal bedröppelt drein.

Nach der Partie wollte SCP-Manager Michael Born lieber nicht weiter auf die konkreten Ursachen für die Verbannung der Spieler eingehen.

"Wir wollten eine neue Hierarchie in der Mannschaft haben. Wir haben diese Entscheidung getroffen und schauen jetzt nicht mehr zurück. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", sagte der 48-Jährige und war nicht amüsiert, als Sedlaczek völlig zurecht mehrfach nachfragte.

Auch Nick Proschwitz zeigte sich verwundert. Erst der letzte Gesprächspartner, Kapitän Marvin Bakalorz, konnte vom Pressesprecher gerade noch auf Linie gebracht werden. Eigentlich schade.

Effenberg konnte die Irritationen bei seinen Spielern dagegen nicht nachvollziehen. "Das wissen sie schon", verkündete der "Tiger". "Wenn sie das nicht verstehen, dann kann ich ihnen auch nicht helfen."

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