2:2 gegen Werder Bremen Paderborn glaubt weiter an die Rettung

Paderborn · Andre Breitenreiter war klitschnass vom Starkregen der Schlussminuten, aber keineswegs bedröppelt. Nach verspielter Zwei-Tore-Führung beim 2:2 (2:1) gegen Werder Bremen schätzte der Trainer des SC Paderborn das Verhindern des Sturzes ans Tabellenende höher ein als den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz - auch, weil das Schicksal eines Spielers die Mannschaft tief getroffen hat.

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"Wir mussten auf Florian Hartherz verzichten, dessen Vater am Freitag verstorben ist. Wir haben noch am Samstag in der Kabine gemeinsam geweint", sagte der 41-Jährige mit bewegter Stimme und lobte: "Es ist bemerkenswert, wie die Mannschaft das weggesteckt hat. So werden wir noch einige Punkte holen. Ob es dann reicht, muss man sehen."

Tatsächlich kann man die Sicht des Trainers in gewisser Weise nachvollziehen: Von einer Schocknachricht getroffen, zeigte Paderborn eine seiner besten Saisonleistungen und spielte Bremen, das immer noch auf die Europa-League-Plätze schielt, phasenweise an die Wand.

Allerdings hätte sich der SCP mit einem Sieg auch erstmals seit dem 22. Spieltag wieder auf einem Nichtabstiegsplatz verbessern können - vier Spieltage vor Saisonende ein echtes Pfund im Überlebenskampf. Dem Volley-Traumtor von Mario Vrancic (25.) und dem Kopfballtreffer durch Moritz Stoppelkamp (27.) hätten vor 15.000 Zuschauern weitere Treffer folgen können und vermutlich sogar müssen.

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Die mangelnde Chancenverwertung bei 20 Torschüssen stimmte wieder einmal bedenklich. "Wir waren über 90 Minuten besser. Wir müssen uns einzig vorwerfen lassen, dass wir unsere Gelegenheiten nicht genutzt haben. Wenn das 3:0 fällt, ist das Spiel gegessen", resümierte Breitenreiter zutreffend.

Zudem brachte der SCP die für ihre starken Standards bekannten Bremer durch "ein paar Fouls zu viel", wie Vrancic befand, selbst zurück ins Spiel. Jeweils nach Eckbällen trafen Davie Selke (45.) und der erst 85 Sekunden zuvor eingewechselte Izet Hajrovic (75.) noch zum 2:2. Ein Ergebnis, das Werder-Trainer Viktor Skripnik gern mitnahm: "Wenn man nach einem 0:2 auswärts zurückkommt, muss man froh sein."

Paderborn liegt mit 28 Zählern nur einen Punkt vor Schlusslicht VfB Stuttgart auf Rang 17, hat aber bereits am Samstag gegen den Tabellen-14. aus Freiburg (30) die Chance, den vergebenen Sieg in einem Sechs-Punkte-Spiel auszugleichen.

Dass der zuletzt überragende Vrancic (Gelbsperre) und Michael Heinloth nach Gelb-Roter Karte aus der 78. Minute im Breisgau fehlen werden, ficht Breitenreiter nicht an: "Wir werden sie in Freiburg ersetzen und die Antwort geben." Resignation klingt anders.

(sid)
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