Stuttgart verliert gegen BVB Großkreutz bleibt bei "Monster"-Show nur die Nebenrolle

Stuttgart · Borussia Dortmund darf nach dem verdienten 3:1 in Stuttgart weiter vom Final-Hattrick träumen. Kevin Großkreutz muss sich im Duell gegen seinen Ex-Klub mit einer Nebenrolle begnügen.

 Kevin Großkreutz war nach dem Aus enttäuscht.

Kevin Großkreutz war nach dem Aus enttäuscht.

Foto: dpa, jhe

Hier eine herzliche Umarmung, da ein kumpelhaftes Schulterklopfen, dort ein lockerer Plausch: Kevin Großkreutz genoss das emotionale Wiedersehen mit seiner alten Liebe Borussia Dortmund vor und nach dem Pokal-Viertelfinale in vollen Zügen. Der 27-Jährige stand überall im Mittelpunkt - doch beim intensiven Fight auf dem Platz übernahmen seine langjährigen Weggefährten, allen voran Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang, die Hauptrollen.
Es sei "sehr schön" gewesen, "alle wiederzutreffen, ich wurde herzlich empfangen", sagte Großkreutz. Nur das Ergebnis passte nicht so recht zu einem gelungenen Abend für den Weltmeister. "Die Enttäuschung ist schon sehr groß. Das ist bitter. Wir haben durch eigene Dummheit in der ersten Halbzeit verloren", sagte der ehemalige Borusse nach dem verdienten 1:3 (1:2) des VfB Stuttgart gegen "seine" Dortmunder.

Großkreutz, der 236 Pflichtspiele für den BVB absolviert hat und Schwarz-Gelb nach wie vor im Herzen trägt, stand während der packenden Partie klar im Schatten seiner Ex-Kollegen. Insbesondere dem kongenialen Offensiv-Duo Reus/Aubameyang gehörten die Schlagzeilen. "Er trifft in jedem Wettbewerb. Zwei Vorlagen, ein Tor - er hat wieder gezeigt, wie wichtig er für uns ist", lobte Sportdirektor Michael Zorc den Gabuner Aubameyang, der im siebten Pokalspiel in Folge traf und die Torjägerliste in der Bundesliga mit 20 Treffern anführt.

Aber auch Reus, der in der Hinrunde wieder einmal einige Rückschläge hatte hinnehmen müssen, kommt immer besser in Fahrt. Er durfte sich nicht nur wegen seines wichtigen Führungstreffers in Stuttgart ein Extralob seines Trainers Thomas Tuchel abholen."Er ist auf einem unglaublich guten Weg. Ich finde es außerordentlich bemerkenswert, wie fokussiert er ist, wie selbstbewusst, wie viel Biss er entwickeln kann, wie gefährlich er ist und wie schlau er sich in Räumen bewegen kann", sagte der BVB-Coach schwärmerisch und fügte an: "Ich habe gesagt, dass er ein Monster auf dem Platz sein kann. Ich bin sehr überzeugt davon, dass es auch so kommen wird."

Mit "Monster" Reus gibt es für den BVB, der laut Tuchel in Stuttgart ein "fast perfektes Spiel" abgeliefert hat, nun nur noch ein Ziel - das Pokalfinale am 21. Mai in Berlin. "Der Pokal ist der schnellste und einfachste Weg zu einem Titel. Wir wollen natürlich ins Finale", betonte Reus. "Wir wollen den Titel. Das ist unsere klare Zielsetzung", ergänzte Kapitän Mats Hummels.

Für den dreimaligen Pokalsieger wäre es die dritte Finale-Teilnahme in Folge, dem Halbfinale schauen die Borussen einigermaßen gelassen entgegen. "Wir haben letztes Jahr im Halbfinale bei Bayern gespielt. Schlimmer kann es nicht kommen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Sprach's - und verließ die Stuttgarter Arena mit einem zufriedenen Lächeln.

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Weniger gut war die Stimmung bei den Schwaben, die nach zuletzt fünf Pflichtspielsiegen in Serie einen Rückschlag erlebten. Doch Trainer Jürgen Kramny wollte sich vor dem Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) gegen Hertha BSC damit gar nicht lange aufhalten. "Wir waren nahe dran. Gegen Dortmund zu verlieren, ist nicht unnormal. In der Bundesliga werden wir wieder aufstehen", sagte er - und Großkreutz ergänzte: "Jetzt geht es weiter." Auch für ihn, und wieder mit Alltag.

(are/sid)
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