Nürnberg - Hertha 0:2 Abgebrühte Hertha zu stark für den Club

Nürnberg · Hertha BSC ist dem Traum von einem Endspiel im eigenen Stadion einen Schritt nähergekommen. In einem selten ansehnlichen Spiel gewannen die kaltschnäuzigen Berliner beim engagierten, aber limitierten Zweitligisten 1. FC Nürnberg mit 2:0 (1:0).

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Nürnberg - Hertha

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Die Hertha steht damit erstmals seit der Saison 2011/12 wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Treffer für den Überraschungsdritten der Bundesliga erzielten die guten Vladimir Darida (32.) und John-Anthony Brooks (65.).

Vor 35.204 Zuschauern mühte sich der immerhin seit neun Pflichtspielen ungeschlagene Club nach Kräften, allerdings fehlten dem viermaligen Pokalsieger die spielerischen Mittel, um den abgebrühten Bundesligisten ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. "Man hat gesehen, dass wir nicht die Qualität haben, um so einen Gegner schlagen zu können", sagte Club-Trainer Rene Weiler. "Die haben das schon clever gemacht", ergänzte Nürnbergs Stürmer Guido Burgstaller.

Der erstaunlich selbstsicheren Hertha genügte gegen den Dritten der zweiten Liga eine eher durchschnittliche Leistung. Auch die erwartbare Drangphase der Franken nach der Pause meisterten die Gäste lange Zeit souverän. Erst gegen Ende der Partie wurde der der Club stärker. "Bis auf zehn Minuten in der zweiten Halbzeit waren wir souverän und abgeklärt, wir haben das ruhig und mit Vorsicht runtergespielt", sagte Sebastian Langkamp und ergänzte: "Wir haben derzeit einen gesunden Mix aus Selbstvertrauen und Qualität."

Aus der Rolle fielen die Anhänger der Berliner. Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) sah sich nach dem Führungstreffer durch Darida gezwungen, die Begegnung für zwei Minuten zu unterbrechen. Im Block der Berliner Anhänger wurden zahlreiche Bengalos entzündet, mehrere Feuerwerkskörper flogen in den Innenraum. Minutenlang waberten dichte Rauchschwaden durch das Stadion. Nach dem zweiten Tor wiederholte sich das traurige Schauspiel, unterbrochen wurde diesmal aber nicht.

Ein spielerisches Feuerwerk blieb erwartungsgemäß aus. Die Nürnberger wirkten in ihren Offensivbemühungen lebhafter, sie waren aber lange nicht so effektiv wie zuletzt in der 2. Liga. Die Hertha dagegen wartete geduldig auf ihre Chance. Nachdem FCN-Torhüter Raphael Schäfer (15.) glänzend gegen Salomon Kalou reagiert hatte, leitete ein Geistesblitz die Führung der Berliner ein: Vedad Ibisevic legte im Strafraum den Ball mit der Hacke für Darida auf, der Tscheche schoss ins kurze Eck.

Das Bemühen der Nürnberger um den Ausgleich erwies sich danach als wenig erfolgreich - unter anderem, weil der Club sich bei guten Ansätzen zumeist in Strafraumnähe selbst im Weg stand. Erst in der Schlussphase erspielten sich die Gastgeber noch einige Möglichkeiten.

(areh/sid)
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